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Urheberrecht in digitalisierter Wissenschaft und Lehre - TIB

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Dr. Andreas Degkwitz<br />

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nachhaltig Rechtssicherheit besteht, eLearn<strong>in</strong>g <strong>in</strong> vollem Umfang <strong>und</strong> auch <strong>in</strong><br />

Zukunft entwickeln <strong>und</strong> e<strong>in</strong>setzen zu können.<br />

<strong>Wissenschaft</strong> <strong>und</strong> Forschung nutzen den Stand des Wissens <strong>und</strong> bauen darauf<br />

auf. Dies f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> ständigen kommunikativen Prozessen der<br />

<strong>Wissenschaft</strong>ler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Wissenschaft</strong>ler <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en lokalen Teams sowie <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em weltweiten Informationsaustausch statt. Diese Informations- <strong>und</strong><br />

Kommunikationsprozesse dürfen im <strong>Urheberrecht</strong> nicht durch restriktive<br />

Regelungen beh<strong>in</strong>dert werden. Der freie Zugang zur Information sowie ihre<br />

langfristige Sicherung, die Zugänglichkeit zum Wissen <strong>und</strong> zum kulturellen<br />

Erbe müssen gefördert <strong>und</strong> bewahrt werden. Denn die Leistungsfähigkeit der<br />

<strong>Wissenschaft</strong> ist direkt abhängig vom offenen Austausch der Erkenntnisse. Für<br />

die <strong>Wissenschaft</strong> <strong>und</strong> ihre Entwicklung s<strong>in</strong>d dies Existenzfragen.<br />

Die gesetzlichen Aufgaben der öffentlichen Informationse<strong>in</strong>richtungen, der<br />

Bibliotheken, Mediatheken <strong>und</strong> Archive zur Versorgung der Gesellschaft mit<br />

Information müssen gestärkt, ihre Erfüllung verbessert <strong>und</strong> erleichtert werden.<br />

Dazu gehören auch <strong>und</strong> vor allem die nachhaltige Langzeitarchivierung <strong>und</strong><br />

Zugänglichmachung der Informationsbestände dieser E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong><br />

Verbünden unter Ausnutzung der modernen digitalen Kommunikations- <strong>und</strong><br />

Informationssysteme. Nur so kann das kulturelle Erbe der Allgeme<strong>in</strong>heit<br />

nachhaltig gesichert <strong>und</strong> der weltweite Zugang garantiert werden…“<br />

Freier Zugang zu Information <strong>und</strong> Wissen muss nicht vergütungsfrei bedeuten.<br />

Es gilt, im <strong>Urheberrecht</strong> faire <strong>und</strong> ausgewogene Bed<strong>in</strong>gungen gesetzlich so<br />

zu regeln, dass die Nutzung von geschützten Werken angemessen vergütet,<br />

aber gleichzeitig deren Zugänglichkeit für Zwecke der Bildung <strong>und</strong><br />

<strong>Wissenschaft</strong> nicht beh<strong>in</strong>dert wird. Technische Schutzmaßnahmen, die<br />

Information aus Gründen der kommerziellen Gew<strong>in</strong>nmaximierung<br />

verknappen, zu tief greifenden Kontrollen bis <strong>in</strong> die Privatsphäre führen <strong>und</strong><br />

e<strong>in</strong>e sichere Langzeitarchivierung unmöglich machen, s<strong>in</strong>d daher der falsche<br />

Weg. Sie beh<strong>in</strong>dern die freie Entfaltung von Bildung <strong>und</strong> <strong>Wissenschaft</strong> <strong>und</strong><br />

damit auch die wirtschaftliche Entwicklung <strong>in</strong> unserer Gesellschaft. Die<br />

angemessene Vergütung der Rechte<strong>in</strong>haber durch Pauschalregelungen <strong>und</strong><br />

über Verwertungsgesellschaften hat <strong>in</strong> Deutschland gute Tradition <strong>und</strong> hat sich<br />

über Jahrzehnte bewährt. Auch für die Nutzungen im Internet s<strong>in</strong>d<br />

entsprechende Systeme der kollektiven Kompensation realisierbar <strong>und</strong> allen<br />

Formen der Restriktion durch technische Maßnahmen vorzuziehen…“<br />

Unterzeichner der Gött<strong>in</strong>ger Erklärung s<strong>in</strong>d: 6 <strong>Wissenschaft</strong>sorganisationen (Fraunhofer-<br />

Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., der Helmholtz-Geme<strong>in</strong>schaft<br />

Deutscher Forschungszentren e.V., der Hochschulrektorenkonferenz, der Max-Planck-<br />

Gesellschaft, der <strong>Wissenschaft</strong>sgeme<strong>in</strong>schaft Gottfried Wilhelm Leibniz e.V. <strong>und</strong> vom

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