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Diplomarbeit - Schalldichter

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Millionen haben der Stimme des Führers gelauscht und ihr Horchen in<br />

Gehorchen verwandelt. Aber nicht nur Hitler konnte dieses Instrument<br />

virtuos bedienen. Auch das stalinistische Regime verlangte ihren Tribut.<br />

So wurde auch einer der berühmtesten Dokumentarfilmemacher der<br />

Sowjetunion, Dziga Vertov mit der Erstellung propagandistischer und<br />

Regime-verherrlichender „Dokumentarfilme“ „beauftragt“.<br />

„Mit den Filmen und Schriften Dziga Vertovs, des ersten Künstlers und<br />

Theoretikers des Dokumentarfilms, verbindet die Filmwelt die Blüte- und<br />

Pionierzeit sowjetischer Kinematographie während der zwanziger Jahre.<br />

Vertovs Schicksal seit Mitte der dreißiger Jahre ist hingegen vielerorts<br />

unbekannt – dabei eröffnet es einen erschütternden Blick in die<br />

Mechanismen des stalinistischen Regimes. Im Jahr 2004 jährte sich Dziga<br />

Vertovs Todestag zum fünfzigsten Mal. Seine Tagebuchaufzeichnungen der<br />

Jahre 1924 bis 1953, die im Verlag UVK Medien im Juli 2000 samt bisher<br />

zensierter Passagen veröffentlicht wurden, dokumentieren den geistigen<br />

Zermürbungsprozess eines Menschen angesichts massiver Repression.“<br />

http://www.35millimeter.de/archiv/artikel/mann-ohne-kamera.1.htm<br />

Aber wir brauchen uns nicht auf die Vergangenheit beschränken. Auch in<br />

der Gegenwart sind wir umgeben von multimedialer Inszenierung und<br />

Manipulation. Wenn man bedenkt dass die Hinrichtung eines Terroristen<br />

(Osama Bin Laden) mittlerweile live On-Air über Helmkameras ins Weiße<br />

Haus übertragen wird, stellt sich doch längst nicht mehr die Frage ob,<br />

sondern vielmehr wie moralisch verwerflich der Mensch multimedial agiert<br />

und beeinflusst. Der Aufwand den die Regierenden dieser Welt betreiben,<br />

wird weitläufig unterschätzt.<br />

Man vergisst auch gerne den technischen Fortschritt, gerade im medialen<br />

Bereich. Sie ermöglichen und vereinfachen das Verschwimmen von<br />

Dokumentation und Inszenierung. Technisch perfekt gelöst, kann der<br />

Zuseher doch längst nicht mehr unterscheiden was Fake und was echt ist.<br />

Gerade in Wahlkampfzeiten läuft die in Gang gesetzte multimediale<br />

Propagandamaschinerie auf Hochtouren: Werbespots laufen rund um die<br />

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