Diplomarbeit - Schalldichter

Es gibt Beweisketten in der Beziehung. Du kannst einen dürftigen
Film, der sag ich jetzt einmal vom Bild her nicht besonders ist und
unter Umständen auch von der Story sehr bis zu langweilig oder
nicht sagend, kannst aber mit einem tollen Sounddesign, mit einer
unglaublich guten Musik, oder mit Effekten , derart aufwerten, das
der Zuseher nachher vermeint, einen guten Film gesehen zu haben.
Das umgekehrte Phänomen ist nicht möglich, dh. also du kannst
einen unglaublich guten Film machen, gute Kamera machen , auch
eine gute Story und den Ton machst du einfach Scheisse, indem du
einfach sagen wir den Ton jetzt von der Kamera selbst nimmst, so
wie das Amateure manchmal machen müssen, und die Leute werden
rausgehen und sagen „das ist aber ein schlechter Film“. Das ist der
Effekt den es hat, wenn der Ton nicht gut ist."
Eric Spitzer Marlyn - Legen Regisseure vermehrt Wert auf gutes
Sound Design oder ist es viel mehr eine Berechtigung, die man sich
erkämpfen muss?
JAEIN. Also sowohl als auch, würde ich mal sagen, das Problem ist
ziemlich tief greifend. Dazu muss man mal sagen, grundsätzlich den
Begriff oder die Begrifflichkeit Sounddesign oder Sounddesigner“,
diese Begrifflichkeit gibt es gar nicht. Also diese Begrifflichkeit hat
der Walter Murch erfunden, der als einer der ersten, als Cutter, dann
auch den Ton gemacht hat zu „Apocalypse Now“. Dh. er hat diesen
Ausdruck überhaupt erst einmal geschaffen, es ist aber nach wie vor
so, das in der motion-picture-society auch kein eigener Sounddesign
und auch der Begriff Sounddesign gar nicht existiert. Es existiert
auch immer nur der Terminus im Sinne von sound technicus – also
dh. der Tontechniker ist wie der Name auch im Deutschen sagt, ein
Techniker. Es ist nicht ein Tonkünstler.
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