Diplomarbeit - Schalldichter

geworden und es ist viel leichter geworden so was zu machen.
Sprich durch die technische Entwicklung hat sich der Prozess
demokratisiert. Das ist wie in der Musik. Heute kann jeder mit einem
Laptop Musik machen, das heißt aber noch lange nicht, daß jeder
gute Musik macht. Sondern der Prozess an sich, das Werkzeug ist
demokratisiert aber gut wird es nur dann, wenn einer es beherrscht
und einer das Handwerk beherrscht. Und da hat sich heute
überhaupt nichts geändert zu vor 50 Jahren oder 30 Jahren oder 40
Jahren. Es sind natürlich gewisse Hindernisse weggefallen, die es
damals gewisse Dinge einfach nicht möglich gemacht haben, wie
kein Surroundsound, was auch immer.
Aber Surroundsound ist auch kein Allheilmittel, das kann man auch
gut einsetzen oder schlecht einsetzen. Und manchmal ist es gar
nicht schlecht auch sowohl in den Mitteln als auch kreativ eine
gewisse Einschränkung zu haben, weil sozusagen Tabula Rasa und
ich kann machen was ich will, ist oft gar nicht so gut, weil dann
verzettelt man sich oft in falsche Richtungen und hat falsche
Schwerpunkte dorthin. Oft ist eine Beschränkung gar nicht so
schlecht. Sowohl der eben physikalischen Mittel als auch der
kreativen. Das machen viele Sounddesigner sogar ganz absichtlich,
das sie sagen zum Beispiel im Animationsfilm beschränke ich mich
auf Töne die in der Realität gar nicht so vorkommen.
Wenn ein Wind vorkommt nimmt er nicht einen Wind auf sondern
macht mir irgendeinem anderen Element, zum Beispiel in dem er
eine Teppichrolle über einen anderen Teppich zieht, ein Geräusch das
so ist wie Wind, aber eben nicht genau. Sozusagen eine
Einschränkung in der Hinsicht ich nehme keine Originalgeräusche
auf, sondern Geräusche die ein bißchen was Künstliches haben um
dem Animationsfilm visuell auch dann auf der Tonebene zu
entsprechen. Als solche Einschränkungen sind oft ganz hilfreich."
149