Diplomarbeit - Schalldichter

"Der Ton macht das Bild" lautet der Titel der Arbeit, in wie fern
kannst du dieser Hypothese zustimmen? Helmut Voitl:
"Ich möchte statt dem Bild sagen, Ton macht Inhalt. Du willst mit
dem Bild eine gewisse Aussage treffen. Damit diese Aussage, diese
inhaltliche Aussage, Bild meint natürlich auch die Schnittfolge,
damit die optimal verständlich wird für den Rezipienten, braucht es
den Ton. Das ist aus meiner Erfahrung ein sehr wesentlicher Aspekt.
Da gibt es einige Beispiel, Florian hat das auch erwähnt, wer hat
nicht schon geweint? Es genügt oft Mozart, in einem Rhythmus dem
Herzschlag entsprechend zum Beispiel und das berührt dich.
Wenn ich jetzt diesen Effekt, der in der Musik drinnen ist, wenn ich
den synchronisiere mit meinem Inhalt, dann erreiche ich natürlich
eine optimale Aussage die mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zu
einem hohen Prozentsatz das Publikum auch erreicht. Also Die
Kombination von Audio und Video ist was ganz was entscheidendes
und da ist es ganz wichtig darauf hinzuweisen, Audio und Video zu
kombinieren und zu rezipieren von einer 2-dimensionalen Fläche,
damit mein ich die Leinwand, hat es in der gesamten Geschichte der
Menschheit noch nie gegeben.
Das heißt wir haben es hier mit einem Phänomen zu tun, das
gänzlich neu ist. Und damit berühren wir auch ein Thema und das
hast du auch angesprochen, mit der Macht. Das Kombinieren von
Bild und Ton, in Form der Projektion, wo das Projezierte auf mich
einwirkt, von einer Fläche oder vom Bildschirm, ist ein Machtfaktor
wo wir in der Erkenntnis dessen, was diese Macht darstellt,
insgesamt noch in den Kinderschuhen stecken. Neurophysiologisch,
wissenschaftlich ist das noch nicht zur Gänze erforscht, was diese
Macht bedeutet. Unsere Erfahrung ist die, das die Macht gewaltig
groß ist natürlich jeder Art von Manipulation, ich meine das jetzt
durchaus im negativen Sinn, Tür und Tor öffnet. Dieser Macht ist
man sich heute nur sehr bedingt bewusst, beziehungsweise sie wird
146