Diplomarbeit - Schalldichter

01 Vorwort
In der heutigen modernen und technologisierten Welt sind wir praktisch
ständig und überall optischen Reizen ausgesetzt. Reklame, Leuchtschilder,
LED-Screens, Plakate, Bildschirme, Littfaßsäulen. Überall. Das der Mensch
auf "visuelle" Impulse reagiert ist bekannt. Nur wie sieht es mit unserem
Gehör aus? Welche Rangordnung nimmt dieser Sinn wirklich ein? Ist der Ton
nur ein untergeordnetes Bildanhängsel oder kann der Ton "stärker" als das
Bild sein oder braucht der Ton überhaupt ein Bild? Diese und weitere Fragen
sollen im Rahmen der Diplomarbeit genauer untersucht und beantwortet
werden.
"Sounddesign im Dokumentarfilm - Der Ton macht das Bild" lautet der Titel
dieser Arbeit. Auf den ersten Blick eine wagemutige These. Aber eben nur
auf den ersten Blick. Bei genauerer Betrachtung weist dieser Ausdruck auf
eine andere Form der Wahrnehmung hin. Eine Wahrnehmung nicht wie
bisher primär visuell, sondern primär auditiv. Eine Wahrnehmung über unser
Gehör – dem wichtigsten und edelsten unserer Sinne.
Diese Arbeit ist eine Aufforderung, dem Gehörsinn vermehrt
Aufmerksamkeit zu schenken, und nicht nur als Zuschauer (Rezipient) im
Kino. Ton ist immer und überall. Auch wenn wir gerade nicht im Kino sitzen,
in nahezu allen Lebensbereichen sind wir davon umgeben und beeinflusst.
Diese Arbeit soll nicht nur Fachleute aus dem Bereich Bild und Ton
ansprechen. Vielmehr ist es die persönliche Sinneswahrnehmung, Wie
bewusst nimmt man seine eigenen Sinne (und welche) überhaupt wahr?
Hier im speziellen der Gehörsinn. Das der Mensch einen ausgeprägten
Sehsinn hat, ist soweit bekannt. Die "Macht des Tons" wird weitläufig aber
unterschätzt.
Welche Wirkung hat der Ton auf den Menschen? Wie funktioniert unser
Gehör überhaupt? Diese und andere Fragen werden zunächst
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