Diplomarbeit - Schalldichter
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Unter Tonkünstler verstehen wir in Österreich was anderes, aber ich<br />
werde auch nicht entlohnt in einem künstlerischen Fach, auch hier<br />
an der Uni ist es nicht so, das ich in die künstlerische Kategorie falle,<br />
sondern ich falle in die rein sachlich technokratische Kategorie und<br />
an dem hat sich also innerhalb der vielen Jahre überhaupt nichts<br />
geändert. Das ist für mich ganz erstaunlich warum, weil es eigentlich<br />
nicht nachvollziehbar ist.<br />
Es gibt jede Menge Regisseure die hohen hohen Wert legen auf die<br />
Gestaltung ihres Tones. Benützen auch die Begrifflichkeit Sound-<br />
design. Sind aber trotz all dem nach wie vor noch in vielen Fällen der<br />
Meinung: „naja, da spielt man halt ein bißchen Vögel drunter und<br />
macht halt a bisserl Naturgeräusche und so quasi das Mikrofon am<br />
Drehort das kann jeder Gorilla halten, wenn er nur einiger maßen<br />
weiß, wo er hinzielt. Und diese Leute sind leider noch immer in der<br />
Überzahl, was ich persönlich sehr bedaure. Was aber die Ursache<br />
hat, in der Generierung des Tones, ohne da jetzt zu sehr ins Detail<br />
zu gehen, aber es gibt , wie der Franzose Chion, der eigentlich der<br />
einzige ist, der das wirklich akribisch wissenschaftlich analysiert hat,<br />
gibt es einen sogenannten audio-visual-contract.<br />
Nennt er das, also einen Vertrag, einen Vertrag zwischen Sehen und<br />
Hören. Das besteht ganz einfach darin, das wir als Menschen wenn<br />
wir ein Bild sehen, nehmen wir mal an einen Zug und wir hören dazu<br />
das Zuggeräusch, automatisch annehmen, dass dieses Bild diesen<br />
Ton generiert. Und das erste was man als Sounddesigner lernen<br />
muss, ist eben doppelt zu denken. Also von Hause einmal davon<br />
auszugehen, das der Ton den wir hören, nicht der ist der im Bild<br />
eigentlich zu sehen sein sollte. Und da eben ist genau das Dilemma.<br />
Je besser man ist als Sounddesigner, desto eher glauben die Leute,<br />
das es ohnehin das ist, was wir im Bild sehen. Sie sollten ja auch<br />
nicht auf die Idee kommen, das ich da irgend was getrickst habe.<br />
Dh. die erfolgreichsten Sounddesigner sind immer jene, wo nachher<br />
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