Diplomarbeit - Schalldichter

8.7 Filmmusik im Dokumentarfilm
Während man im Spielfilm die gesamte Filmproduktion oft im Studio
produzieren konnte, musste der Dokumentarfilmer bei jeder Witterung ins
Freie. Die anfänglichen Apparaturen waren klobig und schwer und daher
bestand die Tonspur von Dokumentarfilmen bis in die 50er Jahre
größtenteils aus Musik und Kommentar (Voice Over). Dokumentarfilme aus
dieser Zeit erscheinen daher auch älter als Spielfilme aus dieser Zeit. Dies
änderte sich zunehmend in den 60er Jahren, da sich auch die Technik
entsprechend weiterentwickelt hatte. Ausgehend von den USA bemühten
sich gerade Richard Leacock und Donn Alan Pennebaker eine neue
Dokumentarfilmästhetik zu definieren. Dabei wurden klare Richtlinien
betreffend der Verwendung von Musik im Dokumentarfilm festgelegt.
Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte ist dieses formale Korsett nach allen
Seiten aufgebrochen.
Reinhard Kungel 2008, S. 39f
8.8 Der Bezug zur Filmvertonung
Wie im allgemeinen Teil über Filmmusik erwähnt, findet in der Praxis eine
exakte Trennung der einzelnen Filmmusiktechniken nur sehr beschränkt
Verwendung. Auch bei der folgenden Vertonung ist dies nicht der Fall.
Besonderes Interesse gilt hier aber dennoch der Mood-Technik. Im Film wird
das Thema "Allgemeine Wehrpflicht" behandelt und so ist nun in der neuen
Version, neben dem "Bundesheer-Sprecher" ein weiterer Protagonist hinzu
gekommen – nämlich die Rolle des Präsenzdieners. Seine Kommentare –
gestaltet als eine Art "inneren Monolog", spiegeln die Gefühlswelt des
Grundwehrdieners wieder. "Wie steht der Rekrut dem Thema "Dienst an der
Waffe" gegenüber?" ist dabei eine zentrale Frage.
Diese Haltung wird zum einen durch seine Aussagen in Textform dargestellt.
In weiterer Konsequenz hat nun aber auch die Filmmusik die Aufgabe, diese
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