Diplomarbeit - Schalldichter
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4.4 Sehen = Suchen<br />
„ Im Gegensatz zum Auge hat das Ohr nicht die Möglichkeit,<br />
mehrfach abzutasten. Das gesprochene Wort ist letztlich ein<br />
schnelles, singuläres Ereignis, - es kann praktisch niemals erneut<br />
absolut identisch artikuliert werden.<br />
Manfred Spreng – Ohrphysiologe “<br />
„Das Ohr muß in seiner Arbeitsweise – in seinen „Dekodierungs-<br />
mechanismen“ - auf Anhieb sicher sein; das Auge aber kann zwei-, drei-<br />
oder vier-mal „nach“-schauen,...<br />
In der Mehrzahl der Fälle läuft das Resultat eines Sehvorgangs auf einen<br />
annähernden Mittelwert hinaus, der aus den verschiedenen Abtastprozessen<br />
gebildet wird. Einmal hinhören muss genügen. Wahrhaftig, die Hypertrophie<br />
des Optischen in unserer Zeit führt zu seltsamen Absurditäten.<br />
Das Ohr aber ist gemächlich – tausendmal langsamer als das Auge. Es lässt<br />
sich Zeit. Es weiß, dass es auf Eile nicht ankommt, weil doch alles „hier und<br />
jetzt“ ist. Darum ist es sorgfältiger und genauer. Das Ohr findet. Das Auge<br />
sucht.“<br />
JEB S. 43 ff<br />
„ SEHEN und SUCHEN gehen nicht nur auf die gleiche Sprach-<br />
wurzel zurück, sondern waren ursprünglich das gleiche Wort.<br />
Richard Fester – Paläolinguist “<br />
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