Diplomarbeit - Schalldichter

Helmut Voitl über die Entwicklung:
"Zum Abschluss, du hast mich gefragt nach der Entwicklung, was
mich am meisten beeindruckt oder auch stört, oder wie auch immer,
bin ich auf dieses systemimanente Abfallen von Qualität in den
Fernsehanstalten gekommen. Ein ganz kurzes Beispiel. Ich habe
einen Film fürs ZDF gemacht. Den hab ich dort auch geschnitten und
sollte ihn dort auch fertigstellen und ich sitze mit der Cutterin in
einem Schneideraum und schneide den Film und wir hatten einen
Sendetermin, der musste eingehalten werden. dh. das ist auf der
Timeline des Produzierens war das ziemlich genau eingeteilt und ich
hab mir das auch so eingeteilt, und Bildschnitt und dachte jetzt geht
es an den Ton Musik und so weiter, und so wie ich das jetzt erzähle,
hat sich das abgespielt:
Es geht die Tür auf, vom Schneideraum und es kommt jemand
herein und fragt: „Wo ist der Film?“ Sag ich :Naja, da – wir haben
dazumal auf 16 mm geschnitten.“ „Ja kann ich den jetzt haben?“
Sag ich „Was ist los?“ „Na wegen dem Ton...“ Mit dieser Aussage war
ich konfrontiert, da erinnere ich mich heute noch, ist viele Jahre her,
so als wäre es gestern und ich musste den geschnittenen Film dann
eine halbe Stunde später, dem geben und das fertige Werk hab ich in
der Sendung gesehen. Weil das musste schnell fertig sein, es ist ein
extremes Beispiel, aber in die Richtung geht es. Da hat sich nichts
geändert dran. Ich hab mich gewehrt, aber konnte nur noch lachen
drüber. Weil das System ist der Art stark."
152