supraleitender Halbwellenresonatoren zur Beschleunigung leichter Ionen
Hochfrequenzeigenschaften gepulster, supraleitender ... - JuSER
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Kapitel 1<br />
Einleitung<br />
Das seit 1992 im Forschungszentrum Jülich betriebene Cooler Synchrotron COSY<br />
beschleunigt unpolarisierte und polarisierte Protonen und Deuteronen in einem<br />
Energiebereich von 45 MeV bis 2,7 GeV. Sowohl interne als auch externe Targetplätze stehen<br />
<strong>zur</strong> Verfügung und ermöglichen Einblicke im Bereich der Hadronenphysik mit „gekühlten“<br />
Protonen- bzw. Deuteronen-Strahlen.<br />
Aufgrund der durch das 35 Jahre alte Zyklotron, das als Vorbeschleuniger dient, limitierten<br />
Anzahl von polarisierten Protonen und Deuteronen wurde bereits vor einigen Jahren über<br />
einen neuen leistungsfähigen Vorbeschleuniger nachgedacht, um COSY bis zum<br />
Raumladungslimit zu füllen. Neben kompakten Synchrotrons wurden insbesondere lineare<br />
Beschleuniger (Linac) untersucht. Multi-gap Strukturen wie Alvarez-Kavitäten beispielsweise<br />
von AccSys und der LINAC II vom CERN oder das optimierte Konzept einer CH-Struktur<br />
wurden in Betracht gezogen. Die unterschiedlichen Auslegungen bevorzugen dabei jeweils<br />
eine Teilchensorte und weisen gegenüber der anderen Teilchensorte bezogen auf eine<br />
optimale Nutzung von COSY Nachteile auf. In Kapitel 2 wird die Beschleunigeranlage COSY<br />
vorgestellt und anschließend in Kapitel 3 eine kleine Einführung in die Grundlagen der<br />
Supraleitung gegeben.<br />
Ziel der in Jülich betriebenen Studien war es, einen Linac zu konzipieren, der sowohl<br />
Protonen als auch Deuteronen (insbesondere polarisierte Teilchen) auf möglichst hohe<br />
Endenergien beschleunigt und effizient in Bezug auf Platzbedarf und HF-Leistungsbedarf ist.<br />
Als besonders vorteilhaft erwies sich eine supraleitende Lösung mit Halbwellen-Resonatoren,<br />
die aufgrund der geringen Verluste mit kostengünstigen Transistor-Verstärkern betrieben<br />
werden können. Die ionenoptischen Parameter verlangen dabei eine Auslegung der<br />
Halbwellen-Resonatoren inklusive Tuning-Einheit mit minimaler Ausdehnung in<br />
Strahlrichtung. Da zu Beginn der Studie weltweit nur einzelne Prototypen von Halbwellen-<br />
Resonatoren existierten, wurde eine nähere Betrachtung im Hinblick auf einen<br />
routinemäßigen Einsatz als Vorbeschleuniger notwendig.<br />
Der gepulste Einsatz des supraleitenden Linacs erfordert die Integration einer schnellen<br />
Tuningeinheit <strong>zur</strong> Kompensation der Lorentz-Kraft-Verstimmung und <strong>zur</strong> Minimierung von