supraleitender Halbwellenresonatoren zur Beschleunigung leichter Ionen
Hochfrequenzeigenschaften gepulster, supraleitender ... - JuSER
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3-17<br />
3.2 Supraleitung bei Beschleunigern<br />
Anwendung findet die Supraleitung neben der medizinischen Diagnose unter anderem in der<br />
Raumfahrt bei rauscharmen Empfängern, beim Bau von sehr starken Magneten für große<br />
Teilchenbeschleuniger und für Fusionsreaktorentwicklung. Daneben gibt es Hochtemperatur-<br />
Supraleiter, die in der Material- und Medizinforschung zunehmend an Bedeutung gewinnen.<br />
Hinzu kommt der Einsatz von SQUIDS (Superconducting Quantum Interference Devices), die<br />
aus zwei parallel geschalteten Josephson-Tunnelelementen bestehen und in der Lage sind,<br />
extrem geringe Magnetfelder (10 -14 Tesla) zu messen. Josephson Elemente bestehen aus zwei<br />
durch eine dünne Isolierschicht getrennte Supraleiter und zeichnen sich durch einen<br />
supraleitenden Gleichstrom aus, der ohne Spannungsabfall durch das Element fließt. Erreicht<br />
dieser Strom einen kritischen Wert, so tritt ein Spannungsabfall von einigen Millivolt auf. Der<br />
kritische Gleichstrom wird durch sehr geringe Magnetfelder stark beeinflusst.<br />
Ein großes, relativ neues Anwendungsgebiet findet die Supraleitung bei Beschleunigern <strong>zur</strong><br />
Ablenkung der Teilchen durch supraleitende Magnete sowie in der Herstellung <strong>supraleitender</strong><br />
Hochfrequenzstrukturen, die bei gleichzeitig hohem Tastverhältnis hohe <strong>Beschleunigung</strong>sspannungen<br />
erzeugen können, um Elektronen, Protonen und schwere <strong>Ionen</strong> effektiv zu<br />
beschleunigen. Moderne Beschleuniger wie RHIC [RHIC] in Brookhaven oder LHC [LHC]<br />
am CERN würden ohne supraleitende Technologie kaum praktikabel sein.<br />
3.2.1 Supraleitende Magnete<br />
Hohe Magnetfelder sind Voraussetzung für kompakte und dennoch leistungsfähige<br />
Teilchenbeschleuniger. Seit mehr als 30 Jahren wird intensiv an supraleitenden Magneten<br />
geforscht. Diese Entwicklung ermöglicht heute den kostengünstigen Einsatz von<br />
supraleitenden Magneten in der Medizintechnik. So gewähren supraleitende Magnete einen<br />
strahlungsfreien Einblick ins Innere des Körpers, wie bei der Kernresonanzspektroskopie<br />
NMR oder der Magnet-Resonanz-Tomographie MRT [Hornak03].<br />
Bis heute wurde Niob-Titan NbTi für die meisten supraleitenden Standardmagnete eingesetzt.<br />
Neben den guten mechanischen Eigenschaften erlaubt NbTi magnetische Felder bis 9 T bei<br />
flüssigem Helium (4,2 K) als Kühlmedium. Höhere Feldstärken lassen sich durch<br />
intermetallische Verbindungen wie Nb 3 Sn erreichen (~20 T). Der Einsatz <strong>supraleitender</strong><br />
Magnete für Teilchenbeschleuniger ist allerdings gegenwärtig auf Ringe mit großen<br />
Biegeradien begrenzt. So weisen supraleitende Magnete eine hohe Feldungenauigkeit auf und<br />
können wegen der auftretenden Wirbelströme nicht schnell verändert werden. Hinzu kommen<br />
Sicherheitseinrichtungen wie eine Quenchkontrolle und ein mechanischer Aufbau, der es<br />
erlaubt, die hohen Ströme in kurzfristig normal leitende Regionen durch Kupferleitungen<br />
abzuleiten.