supraleitender Halbwellenresonatoren zur Beschleunigung leichter Ionen
Hochfrequenzeigenschaften gepulster, supraleitender ... - JuSER
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4-23<br />
Kapitel 4<br />
Entwurf des Halbwellen-Resonators<br />
4.1 Prinzipielle Überlegungen<br />
Die transversalen Komponenten der elektromagnetischen Felder entlang der Strahlachse<br />
treten bei der symmetrischen Struktur eines Halbwellen-Resonators nicht mehr auf. Bei<br />
Ausfall eines Resonators können durch Einstellen der Phasenlagen aller übrigen Resonatoren<br />
weiterhin Teilchen beschleunigt werden, wobei eventuell eine leicht geringere Endenergie<br />
erreicht wird.<br />
Aufgrund der geringen Wiederholrate eines Injektors für den Speicherring COSY spielen die<br />
HF-Verluste dabei eine untergeordnete Rolle. Das Design der HWR wurde daher auf eine<br />
größere Impulsakzeptanz der zu beschleunigenden Teilchen optimiert. Es wurde insbesondere<br />
auf eine geringe longitudinale Ausdehnung geachtet, die dennoch einen mechanischen Tuner<br />
erlaubt und eine Trennung von Isolier- und Strahlvakuum ermöglicht.<br />
Die Geschwindigkeit β = v/c der beschleunigten Teilchen ändert sich im supraleitenden Teil<br />
des Linacs von β = 0,073 nach β = 0,32 für Protonen und von β = 0,052 nach β = 0,24 für<br />
Deuteronen. Über diesen großen Geschwindigkeitsbereich ist eine effektive <strong>Beschleunigung</strong><br />
mit nur einer HWR-Geometrie nicht möglich. Zunächst wurde ein Linac betrachtet, der aus<br />
drei verschiedenen HWR-Familien mit den Geschwindigkeitsprofilen β str1 = 0,08, β str2 = 0,12<br />
und β str3 = 0,24 besteht.<br />
Durch Optimierung der Geometrie konnte die Anzahl unterschiedlicher Familien von<br />
ursprünglich drei auf zwei reduziert werden. Dadurch lassen sich konstruktiver Aufwand,<br />
Herstellung und somit auch Kosten des gesamten Linacs reduzieren. Zusammen mit den<br />
ionenoptischen Berechnungen [Senichev02] ergeben sich aus den simulierten<br />
elektromagnetischen Feldern Transit-Time-Faktoren [z.B. Wangler98] für Protonen und<br />
Deuteronen, die eine effiziente <strong>Beschleunigung</strong> für beide Teilchensorten bis etwa 50 MeV mit<br />
nur 44 Kavitäten ermöglichen. Voraussetzung für eine Endenergie von etwa 50 MeV ist dabei<br />
allerdings ein <strong>Beschleunigung</strong>sfeld von E acc = 8 MV/m. Die hier verwendete Definition des<br />
<strong>Beschleunigung</strong>sgradienten E acc ergibt sich aus der Integration der E-Feldkomponente E z<br />
entlang der Strahlachse bezogen auf die gewählte Länge l = β str λ: