22.09.2015 Views

supraleitender Halbwellenresonatoren zur Beschleunigung leichter Ionen

Hochfrequenzeigenschaften gepulster, supraleitender ... - JuSER

Hochfrequenzeigenschaften gepulster, supraleitender ... - JuSER

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

4-38<br />

Zusätzlich unterscheiden sich beide Typen durch die Herstellung der eigentlichen koaxialen<br />

Struktur. Während bei Typ I die gesamten Halbschalen sowohl für Innen- als auch für<br />

Außenleiter durch Tiefziehen hergestellt werden, setzt sich Typ II aus verschiedenen Teilen<br />

zusammen. Die runden Teile werden dabei aus Blechen mit einer Schweißnaht geformt und<br />

anschließend mit den durch Tiefziehen gewonnenen Halbschalen des Innenteils verschweißt.<br />

Bei Typ I gibt es somit nur zwei Längsschweißnähte, wodurch schweißtechnische Risiken<br />

wegen einer geringeren Anzahl von T-Nähten minimiert werden.<br />

4.4 Mechanisches Verhalten der HWR<br />

Neben den elektromagnetischen Eigenschaften der <strong>Beschleunigung</strong>sstruktur spielt aufgrund<br />

des gepulsten Betriebs das mechanische Verhalten der HWRs eine entscheidende Rolle. Bei<br />

Pulsung sind nicht nur die Formänderungen durch Kühlung auf 4,2 K (flüssiges Helium, lHe)<br />

bzw. Druckänderungen beim Evakuieren der Kavität wichtig, sondern es müssen auch die<br />

mechanischen Eigenresonanzen und die Verstimmung durch die Lorentzkraft (siehe 4.4.3)<br />

berücksichtigt werden. Die Wahl der Niob-Wandstärke von 3 mm wurde maßgeblich durch<br />

diese Aspekte festgelegt. Während sich die Eigenresonanzen bei 2 mm bzw. 3 mm<br />

Wandstärke kaum unterscheiden, liegen die Verformungskräfte durch die Druckunterschiede<br />

bei 2 mm bereits oberhalb der kritischen Grenze einer plastischen Verformung. Berücksichtigt<br />

man dann noch die zusätzliche Belastung durch die Tuning-Kräfte, ist eine Wandstärke von<br />

3 mm notwendig. Die Lorentzkraft-Verstimmung wird dabei deutlich reduziert und<br />

ermöglicht damit eine Vereinfachung der HF-Regelung.<br />

4.4.1 Abkühlung<br />

Durch das Abkühlen der Kavität auf 4,2 K schrumpft diese. Die Längenänderung der Kavität<br />

beträgt etwa 1,7 mm; damit ergibt sich aus den Simulationen eine Frequenzänderung von<br />

etwa ∆f = 280 kHz, die bereits bei der Fertigung der Resonatoren zu berücksichtigen ist. Da<br />

die Titan-Heliumhülle einen ähnlichen Temperaturkoeffizienten wie Niob aufweist, ergeben<br />

sich keine nennenswerten Spannungen im Gefüge Kavität - Heliumhülle, die zu asymmetrischen<br />

Verformungen führen könnten.<br />

Durch den Druckunterschied zwischen ´Strahl´-Vakuum im Resonator und dem umgebendem<br />

flüssigen Helium treten bereits Spannungen im Niobmaterial auf, die bei Raumtemperatur in<br />

die Festigkeitsuntersuchungen einbezogen werden müssen (siehe Kap. 4.4.2). Die<br />

Resonatoren mit Titan-Hülle wurden unter Berücksichtigung der Druckgeräteverordnung<br />

[Druck02] ausgelegt und auf einen Überdruck von 0,4 bar gegen Atmosphärendruck limitiert.<br />

4.4.2 Evakuieren<br />

Nach Evakuierung der Kavität treten Verformungen im Bereich hoher elektrischer Felder auf.<br />

(Abb. 4.12). Berücksichtigt man dabei Fixpunkte am Ort der Strahlöffnungen, wie sie für den

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!