supraleitender Halbwellenresonatoren zur Beschleunigung leichter Ionen
Hochfrequenzeigenschaften gepulster, supraleitender ... - JuSER
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Zusätzlich unterscheiden sich beide Typen durch die Herstellung der eigentlichen koaxialen<br />
Struktur. Während bei Typ I die gesamten Halbschalen sowohl für Innen- als auch für<br />
Außenleiter durch Tiefziehen hergestellt werden, setzt sich Typ II aus verschiedenen Teilen<br />
zusammen. Die runden Teile werden dabei aus Blechen mit einer Schweißnaht geformt und<br />
anschließend mit den durch Tiefziehen gewonnenen Halbschalen des Innenteils verschweißt.<br />
Bei Typ I gibt es somit nur zwei Längsschweißnähte, wodurch schweißtechnische Risiken<br />
wegen einer geringeren Anzahl von T-Nähten minimiert werden.<br />
4.4 Mechanisches Verhalten der HWR<br />
Neben den elektromagnetischen Eigenschaften der <strong>Beschleunigung</strong>sstruktur spielt aufgrund<br />
des gepulsten Betriebs das mechanische Verhalten der HWRs eine entscheidende Rolle. Bei<br />
Pulsung sind nicht nur die Formänderungen durch Kühlung auf 4,2 K (flüssiges Helium, lHe)<br />
bzw. Druckänderungen beim Evakuieren der Kavität wichtig, sondern es müssen auch die<br />
mechanischen Eigenresonanzen und die Verstimmung durch die Lorentzkraft (siehe 4.4.3)<br />
berücksichtigt werden. Die Wahl der Niob-Wandstärke von 3 mm wurde maßgeblich durch<br />
diese Aspekte festgelegt. Während sich die Eigenresonanzen bei 2 mm bzw. 3 mm<br />
Wandstärke kaum unterscheiden, liegen die Verformungskräfte durch die Druckunterschiede<br />
bei 2 mm bereits oberhalb der kritischen Grenze einer plastischen Verformung. Berücksichtigt<br />
man dann noch die zusätzliche Belastung durch die Tuning-Kräfte, ist eine Wandstärke von<br />
3 mm notwendig. Die Lorentzkraft-Verstimmung wird dabei deutlich reduziert und<br />
ermöglicht damit eine Vereinfachung der HF-Regelung.<br />
4.4.1 Abkühlung<br />
Durch das Abkühlen der Kavität auf 4,2 K schrumpft diese. Die Längenänderung der Kavität<br />
beträgt etwa 1,7 mm; damit ergibt sich aus den Simulationen eine Frequenzänderung von<br />
etwa ∆f = 280 kHz, die bereits bei der Fertigung der Resonatoren zu berücksichtigen ist. Da<br />
die Titan-Heliumhülle einen ähnlichen Temperaturkoeffizienten wie Niob aufweist, ergeben<br />
sich keine nennenswerten Spannungen im Gefüge Kavität - Heliumhülle, die zu asymmetrischen<br />
Verformungen führen könnten.<br />
Durch den Druckunterschied zwischen ´Strahl´-Vakuum im Resonator und dem umgebendem<br />
flüssigen Helium treten bereits Spannungen im Niobmaterial auf, die bei Raumtemperatur in<br />
die Festigkeitsuntersuchungen einbezogen werden müssen (siehe Kap. 4.4.2). Die<br />
Resonatoren mit Titan-Hülle wurden unter Berücksichtigung der Druckgeräteverordnung<br />
[Druck02] ausgelegt und auf einen Überdruck von 0,4 bar gegen Atmosphärendruck limitiert.<br />
4.4.2 Evakuieren<br />
Nach Evakuierung der Kavität treten Verformungen im Bereich hoher elektrischer Felder auf.<br />
(Abb. 4.12). Berücksichtigt man dabei Fixpunkte am Ort der Strahlöffnungen, wie sie für den