supraleitender Halbwellenresonatoren zur Beschleunigung leichter Ionen
Hochfrequenzeigenschaften gepulster, supraleitender ... - JuSER
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2-7<br />
2.3 Neuer Injektor für COSY: Motivation<br />
Gerade im von COSY abgedeckten Energiebereich hat in den vergangenen Jahren das<br />
Interesse an polarisierten Teilchenstrahlen zugenommen [PAC]. Um diesem Interesse und den<br />
damit verbundenen Wunsch nach hohen Teilchenzahlen gerecht zu werden, musste über eine<br />
Modifikation der bestehenden Anlage nachgedacht werden. Der Grund hierfür liegt im bisher<br />
verwendeten Injektor, dem Zyklotron [Bräutigam88], dessen geringe Transmission verbunden<br />
mit der verwendeten Teilchenquelle für polarisierte Strahlen die Anzahl der <strong>zur</strong> Verfügung<br />
stehenden polarisierten Protonen und Deuteronen auf etwa 1*10 10 limitiert. Das<br />
Raumladungslimit von COSY liegt dabei etwa einen Faktor 20 höher. Ein neuer<br />
Vorbeschleuniger inklusive angepasster Polarisationsquelle könnte die Luminosität sowohl<br />
der internen als auch der externen Experimente deutlich verbessern. Der neue<br />
Vorbeschleuniger soll COSY bis zum Raumladungslimit füllen und dabei sowohl für<br />
Protonen als auch für Deuteronen eine möglichst hohe Endenergie besitzen.<br />
Bereits 1998 wurden verschiedene Möglichkeiten eines neuen Injektors für COSY untersucht.<br />
Neben einem LINAC standen dabei verschiedene Synchrotronkonzepte <strong>zur</strong> Auswahl<br />
[Bäutigam97]. Ein für COSY optimiertes Synchrotron erlaubt zwar eine Einschussenergie von<br />
200 MeV und damit ein höheres Raumladungslimit in COSY, allerdings sind dabei<br />
mindestens 10 Einschusszyklen erforderlich, wobei der Vorteil einer hohen Einschussenergie<br />
aufgrund der langen Verweilzeit bei Einschuss und des geringeren Tastverhältnisses für<br />
COSY verloren geht. In diesem Zusammenhang wurde untersucht, ob sich MIMAS<br />
[Chamouard88], damals ein kurzfristig verfügbares Synchrotron als Vorbeschleuniger eignen<br />
könnte.<br />
Als optimale Lösung erwies sich hingegen ein LINAC, der mit einem Puls COSY bis zum<br />
Raumladungslimit füllen kann. Mit Strahlströmen von bis zu 2mA ergeben sich deutlich<br />
verkürzte Injektionszeiten im Vergleich zum gegenwärtigen Zyklotron (JULIC). Dies<br />
reduziert die Anzahl der Durchgänge des Strahls durch die Umladungsfolie und führt so zu<br />
einer besseren Strahlqualität des gebunchten Strahls.<br />
In der folgenden Tabelle sind die wichtigsten Parameter der bestehenden und<br />
vorgeschlagenen Anlage gegenübergestellt:<br />
Tabelle 1: Eigenschaften der vorhandenen und geplanten Vorbeschleunigeranlage:<br />
Vorhandene Anlage<br />
Geplante Anlage<br />
Pol. <strong>Ionen</strong>quelle 10 µA, 20 ms 2 mA, 500 µs<br />
Injektor-Typ (Strahlstrom) Zyklotron (500 nA) Linac (2 mA)<br />
COSY Injektion Umladung multiturn, ~10000 Umladung multiturn, ~100<br />
COSY, flat top 5*10 9 Teilchen 2*10 11 Teilchen<br />
(Raumladungslimit)<br />
Luminosität (polarisiertes<br />
Gas-Target, p*D=10 13 cm -2 ) 5*10 28 cm -2 s -1 2*10 30 cm -2 s -1