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supraleitender Halbwellenresonatoren zur Beschleunigung leichter Ionen

Hochfrequenzeigenschaften gepulster, supraleitender ... - JuSER

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3-13<br />

Kapitel 3<br />

Einführung in die Theorie der Supraleitung<br />

Dieses Kapitel dient <strong>zur</strong> Einführung in die Grundlagen der Supraleitung und kann aufgrund<br />

der Vielfältigkeit des Gebietes nur einen kleinen Einblick in die Theorie geben. Vornehmlich<br />

werden die Besonderheiten der Supraleitung bei der Betrachtung von <strong>Beschleunigung</strong>sstrukturen<br />

aufgeführt, die sich maßgeblich von herkömmlichen Einsatzgebieten wie<br />

Hochfeldmagneten oder hoch empfindlichen Feldsensoren unterscheidet.<br />

Voraussetzung für die Entdeckung der Supraleitung war die Verflüssigung von Helium. Heike<br />

Kamerlingh-Onnes (1853-1926) gelang es 1908 erstmalig in seinem Tieftemperaturlabor in<br />

Leiden, Helium bei einer Temperatur von 4,2 K zu verflüssigen. Bereits 1911 war er in der<br />

Lage, flüssiges Helium in so großen Mengen herzustellen, dass auch Substanzen bei 1,7 K<br />

untersucht werden konnten. Bereits die ersten Widerstandsmessungen mit reinem Quecksilber<br />

zeigten eine abrupte Widerstandsänderung bei 4,2 K. Innerhalb der Messgenauigkeit sank der<br />

Widerstand um 15 Größenordnungen. Kamerlingh-Onnes nannte diesen Effekt selbst<br />

Supraleitung und erhielt 1913 den Nobelpreis für Physik, allerdings für die Verflüssigung von<br />

Helium.<br />

Zwanzig Jahre nach den ersten Messungen der Supraleitung wurden erste theoretische<br />

Modelle für die Supraleitung vorgestellt.<br />

Die umfangreichen Versuche von Fritz Walther Meissner (1882-1974) und Robert Ochsenfeld<br />

(1901-1993) im Jahre 1933 zeigten, dass Supraleiter neben der Eigenschaft R = 0 Ω noch eine<br />

weitere wichtige, magnetische Eigenschaft besitzen. Sie konnten zeigen, dass ein Supraleiter<br />

beim Eintritt der Supraleitung ein vorhandenes Magnetfeld aus dem Inneren verdrängt. Neben<br />

der annähernd unendlichen Leitfähigkeit weisen Supraleiter also die Eigenschaft auf, dass die<br />

magnetische Induktion B im Inneren verschwindet (Meissner-Ochsenfeld-Effekt). Sie sind<br />

somit ideale Diamagnete.<br />

1935 gelang es den Brüdern Fritz (1900-1954) und Heinz London (1907-1970) durch die<br />

Kombination eines Leiters mit dem Widerstand R = 0 Ω und der ersten Maxwellschen<br />

Gleichung, diesen Effekt makroskopisch zu beschreiben. Eine weitere Erweiterung der<br />

Maxwellschen Gleichungen resultierte in die zweite London-Gleichung und beschreibt dabei<br />

den Meissner-Ochsenfeld-Effekt.

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