Seelenpflege 2016-3-4 Spezial
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Berichte | Reports<br />
sogar eine Fachmesse veranstaltet. Der Programmablauf<br />
besteht aus nicht enden wollenden Darbietungen<br />
in Form von Vorträgen, Musik, Akrobatik und Tanz. Jeder<br />
will für die Teilnehmenden etwas zum Gelingen des Gesamten<br />
beitragen. Für sie ist der Kongress ein ausserordentliches<br />
Erlebnis, denn ihr Lebensalltag ist voll von<br />
Schwierigkeiten und Hindernissen. Es wird berichtet,<br />
dass sich die Zusammenarbeit mit den staatlichen Stellen<br />
nach dem Ereignis wesentlich verbessert hat. Deshalb<br />
gibt es für die Zukunft grosse Pläne: Im September<br />
2017 wird dort der erste Weltkongress stattfinden.<br />
Asien<br />
2011: Erster Kaukasuskongress in Tiflis/Georgien<br />
Exakt neun Monate benötigte der Kongressimpuls in Tiflis<br />
bis zu seiner praktischen Umsetzung. In einer Region, in<br />
der die Lebensbedingung für einen Grossteil der Bevölkerung<br />
insbesondere aber für Menschen mit Behinderungen<br />
ziemlich hart ist. 160 Menschen aus Georgien,<br />
Armenien, Aserbaidschan, Ukraine und aus Deutschland<br />
nehmen teil. Neben Parlamentsmitgliedern, dem UN-Vertreter<br />
für Menschenrechtsangelegenheiten im Kaukasus<br />
ist auch die Gattin des Staatspräsidenten mit ihren vier<br />
Leibwächtern zur Eröffnung gekommen. Viele Fernsehkanäle<br />
berichten deshalb mit Sondersendungen. Eine<br />
finanzielle Unterstützung bleibt hingegen aus. Die wäre<br />
sehr hilfreich gewesen, denn nur Stunden zuvor steigt<br />
der einzige Sponsor aus. Zudem geht ein Schreiben des<br />
Kongresszentrums ein, um die Veranstaltung abzusagen.<br />
Die Nachforschung ergibt, dass es sich um eine Fälschung<br />
handelt! Davon bekommen die anreisenden Teilnehmer<br />
nichts mit und der Kongress kann reibungslos durchgeführt<br />
werden. Neben Theaterstücken, Musikaufführungen<br />
und Workshops bleibt vor allem der gemeinsame Busausflug<br />
zur Klosteranlage «Mzcheta» in Erinnerung, eine der<br />
bedeutendsten Kulturstätten Georgiens. Der runde Tisch<br />
mit Teilnehmenden, Eltern und Mitarbeitenden aus 27<br />
Nichtregierungsorganisationen soll zu einer Verstärkung<br />
der Zusammenarbeit führen. Vier Jahre später gibt es<br />
dann ein Wiedersehen im Nachbarland.<br />
2015: Zweiter Kaukasuskongress in Jerewan/Armenien<br />
Lange war es ungewiss ob es weitergehen würde. Der<br />
Kongressimpuls stösst in Armenien zunächst auf breite<br />
Ablehnung. Bis heute werden Menschen mit Behinderungen,<br />
vor allem, wenn es sich nicht um physische Beeinträchtigungen<br />
handelt, ausgegrenzt. Und dies, obwohl<br />
die Erdbebenkatastrophe 1988 eine deutliche Zunahme<br />
Zeitschrift <strong>Seelenpflege</strong> <strong>Spezial</strong> / <strong>2016</strong><br />
Kongress in Georgien 2011<br />
Kremlin, while a round table with 50 ‹experts› is conducted<br />
in the congress centre. It serves to ratify the UN<br />
Convention on the Rights of People with Disabilities.<br />
The Ministry of Social Affairs had asked the organizers<br />
for a statement. The most memorable contributions, of<br />
course, come from those with disabilities themselves.<br />
Did they possibly contribute to the signing that shortly<br />
followed? Strengthened with hope for their often very<br />
difficult daily life, the participants part. The Russian<br />
soul has made an appearance here.<br />
2012: Second Russian congress, in Yekaterinburg<br />
Two years later, we go to Yekaterinburg in the central<br />
Urals, on the border between Europe and Asia, the<br />
fourth-largest city in this enormous country. The invitation<br />
has a prime time television spot and can be seen<br />
on electric advertising panels all over the city. 370 participants<br />
come from 25 cities; some of them have travelled<br />
for several days on the Trans-Siberian Railway<br />
from eastern Russia to give a balalaika concert. The<br />
congress takes place under the patronage of the ‹Petersburg<br />
Dialogue›, a governmental German-Russian<br />
forum for strengthening civil society. There is an unexpectedly<br />
high level of support from Government Ministries,<br />
churches, universities, civil society organizations,<br />
corporations, and many private individuals. Around<br />
100 students and 50 young soldiers are deployed to<br />
support the participants. The city’s cultural centre becomes<br />
the congress venue, and even organizes a parallel<br />
fair dedicated to disability. The programme consists<br />
of an almost-never-ending series of offerings in the<br />
form of presentations, music, acrobatics and dance.<br />
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