Seelenpflege 2016-3-4 Spezial
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Berichte | Reports<br />
haben ihr Beratungs- und Präventionsangebot aufgenommen.<br />
Ein Kompendium zeigt dazu Grundlagen und<br />
formale Vorgehensweisen auf.<br />
Sozialpolitische und wirtschaftliche Aspekte<br />
In Deutschland wird gegenwärtig die Eingliederungshilfe<br />
als wichtigste Form staatlicher Unterstützung und Förderung<br />
von Menschen mit Behinderung neu geordnet. Mit<br />
dem Bundesteilhabegesetz (BTHG) wird das Ziel verfolgt,<br />
die Eingliederungshilfe für behinderte Menschen vom<br />
Fürsorgesystem zum Teilhaberecht weiterzuentwickeln.<br />
Die Leistungen sollen sich zukünftig am persönlichen Bedarf<br />
orientieren und entsprechend eines bundeseinheitlichen<br />
Verfahrens personenbezogen ermittelt werden,<br />
was untrennbar mit der politischen Vorgabe verknüpft<br />
ist, keine neue Ausgabendynamik entstehen zu lassen.<br />
Neben dem BTHG erfordert das Dritte Pflegestärkungsgesetz<br />
(PSG III) und damit die Schnittstelle Eingliederungshilfe/Pflege<br />
seitens der Fachverbände hohe<br />
Aufmerksamkeit. Ein dritter Schwerpunkt schliesslich<br />
betrifft die Reform der Kinder- und Jugendhilfe (SGB VIII)<br />
hin zu einer «Inklusiven Lösung».<br />
Die Interessen von Anthropoi Bundesverband werden<br />
über die Konferenz der Fachverbände für Menschen mit<br />
Behinderung in die gesellschaftliche Diskussion und die<br />
Gesetzgebungsverfahren eingebracht.<br />
Fachlichen Themen<br />
Fachlich beschäftigt uns die Entwicklung von Angeboten<br />
zur Begleitung von Menschen mit hohem Hilfebedarf (Pflegebedürftigkeit,<br />
herausforderndes Verhalten) sowie von<br />
Menschen mit einer intellektuellen Beeinträchtigung und<br />
einer parallelen psychischen Erkrankung. Hierzu gab und<br />
gibt es Fort- und Weiterbildungsangebote, eine Weiterentwicklung<br />
akademischer Studienangebote ist geplant.<br />
Im letzten Jahr fand mit «Anthropoi Bundesverband: Perspektiven<br />
2030» ein moderierter Prozess für Menschen<br />
mit Assistenzbedarf und Mitarbeitende aus allen MO des<br />
Verbandes mit folgenden Ausgangspunkten statt:<br />
• Erwartungen der MO an ihre Verbandsarbeit.<br />
• Langfristige Aufgaben des Verbandes.<br />
• Strategische Gestaltung der Zusammenarbeit der MO<br />
im Bundesverband.<br />
Das Ergebnis subsumiert sechs Schwerpunktthemen: 1.<br />
Stärkung der anthroposophischen Grundlagen, 2. Mitwirkung<br />
von Menschen mit Assistenzbedarf, 3. Entwicklung<br />
neuer heilpädagogischer und sozialtherapeutischer<br />
Angebote und Zukunftsimpulse, 4. Weiterentwicklung<br />
Socio-political and economic aspects<br />
In Germany inclusion is seen as the most important<br />
way for the state to support and promote people with<br />
disabilities. The federal participation act (Bundesteilhabegesetz,<br />
BTHG) aims to transform the process of<br />
inclusion from an act of welfare provision into a right<br />
of participation. All services will in future depend on<br />
individual needs and will be granted, in each case, in<br />
accordance with a uniform national assessment procedure<br />
that is firmly bound by the political directive to<br />
keep a cap on expenditure.<br />
As well as on the participation act, the attention of the<br />
professional associations is focused on the third care<br />
enhancement act (Drittes Pflegestärkungsgesetz – PSG<br />
III), which concerns the area where inclusion assistance<br />
and care come together. A third point of interest is the<br />
reform of the child and youth welfare services and their<br />
adaptation to the concept of inclusion.<br />
The interests of Anthropoi are carried into the public<br />
arena and into the legislative procedures by the Conference<br />
of Special Needs Associations.<br />
Internal aspects<br />
In our particular field we are concerned with developing<br />
ways of helping people who need a high level of<br />
support (people in need of care or with challenging<br />
behaviours) and of people with learning disabilities in<br />
conjunction with a psychiatric disorder. Further training<br />
and professional development courses have been<br />
Foto: Ingeborg Woitsch<br />
Mitgliederversammlung Anthropoi <strong>2016</strong> | General Assembly Anthropoi <strong>2016</strong><br />
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