zur Person - D&K drost consult
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Königsberg/Kaliningrad – das sich wandelnde Zentrum<br />
im Kontext der Transformation des Verkehrssystems<br />
Das Ziel dieser Arbeit ist nicht ein Rezept für den Umgang mit dem Zentrum von Kaliningrad zu<br />
finden, sondern die Analyse seiner Entwicklung und des „Wandels“ auf dem Territorium, welcher<br />
mit dem zweiten Wallring der Befestigungsanlagen der Stadt einhergeht. Es ist lediglich ein<br />
Versuch, die Wechselbeziehung und die gegenseitige Beeinflussung vom Stadtzentrum und den<br />
städtischen Verkehrssystemen zu vergleichen und zu systematisieren, die gegenwärtige Problemstellung<br />
hervorzuheben und schließlich die Möglichkeiten zu finden, die sich für die ganze<br />
Stadt eröffnen, wenn die richtige Balance im Bereich des Stadtzentrums und des Verkehrs gefunden<br />
wird.<br />
Die Angaben, die in diesem Vortrag vorgestellt werden, basieren in bedeutendem Maße auf der<br />
Arbeit einiger Autorenteams aus Kaliningrader Architekten, die die Entwurfsvorschläge <strong>zur</strong> Entwicklung<br />
einzelner Stadtteile im Kontext der Sanierung der Verkehrssituation im Zentrums-, Einkaufs-<br />
und Verwaltungsbereich gemacht haben: Siegesplatz, Zentralmarkt, Tschernjachowskogo<br />
Straße, Platz des Südbahnhofs. Die Mitautoren der folgenden Überlegungen sind Alexander Neweshin,<br />
Oleg Vasjutin und Anatoli Seljutin. Diese Arbeit muss das Phänomen des sich wandelnden<br />
Zentrums der Geisterstadt Königsberg zeigen bzw. erklären und der Stadt Kaliningrad helfen,<br />
die Gegenwart mit der Geschichte zu versöhnen.<br />
Ende der 1980er Jahre und in den 1990er Jahren wurden die historischen Archivmaterialien zum<br />
ersten Mal zugänglich. Es entstand die Möglichkeit über die Geschichte der Stadt offen zu<br />
sprechen und nach Wegen zum Schutz des erhaltenen Kulturerbes zu suchen. Die Überlagerung<br />
von historischen und gegenwärtigen topographischen Grundlagen, insbesondere innerhalb der<br />
inneren Stadt, des zweiten Ringes der Befestigungsanlage, bezaubert und gibt Anlass zum<br />
Nachdenken und Betrachten. Man versucht unwillkürlich die Probleme zu vergleichen und zu begreifen.<br />
Man beginnt nach Wegen des angemessenen Zusammenfügens von Vergangenheit,<br />
Gegenwart und Zukunft zu suchen. Um die Gesetzmäßigkeiten des Wandels im Zentrum unserer<br />
Stadt zeitlich und räumlich festzustellen, benutze ich, wie Oleg Vasjutin, die Aufgliederung in Entwicklungsetappen.<br />
Die erste Etappe: Die Kernbildung des gesamten Zentrums von Königsberg ist die Entstehung<br />
der Burg auf dem Berg Twangste. Das war kein Zufall, denn der grundlegende Faktor war der<br />
Wasserweg, d.h. der Fluss Pregel und die Führung von Straßen in Richtung Deutschland. Die<br />
Funktionen dieses Zentrums wurden bestimmt durch administrative und die militärische Faktoren<br />
(Abb. 1).<br />
Die zweite Etappe: Die Entwicklung von drei Städten an diesem Ort. Die Bedeutung des Schlosses<br />
ist verloren gegangen. Jede Stadt bekam ihr eigenes Zentrum. Diese Zentren erhielten unterschiedliche<br />
Funktionen und zwar die administrative, die wirtschaftliche und die geistliche. Die<br />
Flusswege gewannen immer mehr an Bedeutung, d.h. der Handel entwickelte sich. Die äußeren<br />
Straßen- und Wegefaktoren erhielten ebenfalls größere Bedeutung, d.h. die Entwicklung der Verkehrsstruktur<br />
begann. Dieser Prozess setzte sich dann im Straßennetz jeder einzelnen Stadt –<br />
Kneiphof, Altstadt und Löbenicht – fort (Abb. 2).<br />
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