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zur Person - D&K drost consult

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„Zivilgesellschaft bauen“ – Erfahrungen aus St. Petersburg<br />

Zugegeben: vielleicht sieht es etwas seltsam aus, wenn ein Hamburger in Kaliningrad über die<br />

jüngsten Entwicklungen von St. Petersburg berichtet, einer 4,7 Millionen Einwohner zählenden<br />

Metropole, die vor beträchtlichen Herausforderungen steht. Aber im Sinne eines zusammenwachsenden<br />

Europas wird es für notwendig erachtet, auch diese Prozesse und die hinter den<br />

Entwicklungen stehenden Motive zu begreifen. Und darüber hinaus gilt, dass St. Petersburg eine<br />

ungemein attraktive Stadt ist.<br />

Transformationsprozesse<br />

So unterschiedlich St. Petersburg und Kaliningrad sind: Ihnen ist gemeinsam, dass sich beide<br />

Städte inmitten eines tiefgreifenden Transformationsprozesses befinden, der radikaler und komplexer<br />

kaum ausfallen könnte – nicht nur städtebaulich und stadtgestalterisch, sondern insbesondere<br />

ökonomisch, gesellschaftlich, institutionell, rechtlich und politisch.<br />

Der Systemwechsel betrifft selbstverständlich in erheblichem Maße die Stadtplanung. Städte lassen<br />

sich nun nicht mehr so „einfach“ planen und realisieren – wie noch mit dem Generalplan von<br />

Leningrad aus dem Jahre 1960, der die Erweiterung der Stadt um einen Wohngürtel vorsah und<br />

dieser konsequent auch umgesetzt wurde.<br />

Planung entfaltet sich heute im Wechselspiel unterschiedlicher Akteure und ihrer individuellen<br />

Interessen. Politik und Verwaltung haben wesentlich an Einfluss verloren. Sie müssen sich neu<br />

aufstellen, ihre Rolle finden und in diese hineinwachsen. Planung muss sich zunehmend strategisch<br />

verhalten und positionieren. Planung ist immer mehr Steuerung, Moderation und Bündelung<br />

unterschiedlicher Interessen – mit dem Ziel einer einvernehmlichen Lösung. Planung leistet<br />

verstärkt Qualitätsmanagement. Die Schwierigkeit besteht darin, eigene und kollektive Werthaltungen<br />

zu definieren und im Prozess Kurs zu halten, also die aufgestellten Ziele nicht achtlos/<br />

beliebig zu verwerfen.<br />

In Anbetracht der Komplexität der Transformationsprozesse und vor allem des hohen Tempos<br />

wegen: nicht immer eine beneidenswerte Aufgabe und Herausforderung. Denn sie berührt auch<br />

die gewachsenen persönlichen Überzeugungen der Planenden, zwingt sie bisweilen zum radikalen<br />

Umdenken. Klar, dass das nicht auf Knopfdruck passieren kann.<br />

Nachfolgend wird herausgearbeitet, inwieweit St. Petersburg den eigenen Transformationsprozess<br />

in den vergangenen Jahren bewältigt hat und wie über die Anwendung unterschiedlicher<br />

Planungsverfahren heterogene Interessen zusammengeführt worden sind.<br />

Stadterneuerung und Stadtentwicklung in St. Petersburg<br />

Die Herausforderungen an die Entwicklung St. Petersburgs sind grundlegender Natur. Die wichtigsten<br />

bestehen darin:<br />

1. Die Erneuerung der historischen Innenstadt mit der Sicherung und Sanierung der historischen<br />

Bausubstanz und der Wiedergewinnung des öffentlichen Raumes.<br />

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