zur Person - D&K drost consult
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Wettbewerb Neuer Passagierhafen<br />
Die Anlage eines neuen Fährterminals vor der Wassili-Insel gehört zu den neuen Herausforderungen,<br />
denen sich die Stadt stellen will. Das Projekt soll zu großen Teilen von privaten Investoren<br />
finanziert werden. St. Petersburg hat zu diesem Zweck einen städtebaulichen Wettbewerb<br />
ausgelobt, der erste Ideen für dieses Neuland gebracht hat. In einem transparenten Verfahren<br />
sind mehrere Varianten und der vom Preisgericht ausgezeichnete Sieger des Wettbewerbs<br />
öffentlich bekannt. Ein derartiges Verfahren wird grundsätzlich als positiv erklärt. In Anbetracht<br />
dessen jedoch, dass derzeit Projekte unter dem Titel „Meeresfassade“ und „Meereskaskade“<br />
fertiggestellt werden und Menschen ihre Wohnungen mit Blick auf das Meer beziehen werden,<br />
bald schon dieser Qualität wieder beraubt werden könnten, wäre eine stärkere Integration dieser<br />
Interessen wünschenswert gewesen. Das Ergebnis zeugt von einer deutlichen Präferenz für die<br />
Interessen der Investoren, bisweilen von einer Ignoranz gegenüber den bestehenden Strukturen<br />
und Nachbarschaften (die neuen Wohngebiete sind im Plan gar nicht dargestellt). Vor dem Hintergrund<br />
eines stadtgesellschaftlichen Diskurses kann der Wettbewerb also nur ein Anfang sein.<br />
Mariinskij II<br />
Als positives Beispiel soll mit dem internationalen Einladungswettbewerb zum Mariinskij-Theater<br />
die St. Petersburger Palette geschlossen werden. Die auf Initiative des künstlerischen Leiters<br />
des Theaters „Gergejev“ durchgeführte Konkurrenz hat sich vor allem durch seine Offenheit und<br />
sein Bemühen, die Lösungen in der Stadtöffentlichkeit zu diskutieren, ausgezeichnet. Von Belang<br />
ist hier weniger die Entscheidung für den Entwurf von Dominik Perrault als die grundsätzliche,<br />
breite Auseinandersetzung mit neuer Architektur im stadthistorischen Kontext einerseits<br />
und andererseits die Legitimation eines derartigen Ergebnisses durch ein unabhängiges Preisgericht.<br />
Darüber hinaus enthält das Verfahren einen bemerkenswerten Baustein: Die öffentliche<br />
Ausstellung der Arbeiten im Vorfeld der Preisgerichtssitzung und -entscheidung bot Bürgerinnen<br />
und Bürgern die Möglichkeit, Kommentare zu den jeweiligen Arbeiten abzugeben. Leider ist nicht<br />
bekannt, in welcher Weise diese Anregungen und Bedenken der Öffentlichkeit in die Entscheidung<br />
eingeflossen sind, aber die Entscheidung für Perrault scheint tragfähig zu sein.<br />
Gummersbach<br />
Die vorgezogene Bürgerbeteiligung beim Mariinskij-Theater hat die Kollegen in Gummersbach<br />
inspiriert, diese bei einem Verfahren in der Kreisstadt Gummersbach in der Nähe von Köln für<br />
die Entwicklung eines großen Industrieareals ebenfalls durchzuführen. Geschafft wurde, die<br />
13 | Maximale wirtschaftliche Verwertung zu Lasten von<br />
hochwertigen Wohn- und Lebensqualitäten<br />
14 | Die Projekte „Morskoij Kaskad und Morskoij Fasad”<br />
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