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zur Person - D&K drost consult

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Internationales Symposium Kaliningrad<br />

gen, zeit- und raumbeständige Aspekte der Stadt – Grundriss, Architektur und Stadtsilhouette<br />

(die Dominante) – festzulegen und aufzubauen.<br />

Die charakteristischen Elemente, Knoten und Akzente werden durch strenge Vorgaben eingeschränkt<br />

und so städtebaulich geschützt. Ziel ist die Erhaltung oder der entsprechende Wiederaufbau<br />

des Wahrnehmungsfeldes der historischen Bebauungsstruktur. Das Territorium zwischen<br />

den bebauten Flächen bildet eine neutrale Bebauungszone. Für diese Zone werden städtebauliche<br />

Vorschriften mit entsprechenden Einschränkungen der Maßstäbe, der Höhen, der Grundrissstruktur,<br />

des Stils, der Farbwahl, der Materialien usw. ausgearbeitet.<br />

Linear-räumliche Aspekte der Stadt Kaliningrad<br />

Die linear-räumlichen Aspekte der Stadt formierten sich seit dem 14. Jahrhundert und entwickelten<br />

sich stetig ohne gravierende Veränderungen bis <strong>zur</strong> Mitte des 20. Jahrhunderts. Als Grundlage<br />

dienten historische Handelswege mit den prävalenten Ausrichtungen Norden-Süden und<br />

Westen-Osten sowie Handelsplätze. Die Nord-Süd-Ausrichtung bildete Wege, die von bernsteinreichen<br />

Küstenregionen bis in den Süden zu den Mittelmeerländern führten. Die West-Ost-<br />

Ausrichtung wurde durch Wasser- und Landwege von baltischen Küsten in die baltischen Länder<br />

und nach Russland bestimmt.<br />

Bedingt durch örtliche, topographische Gegebenheiten, Sicherheits- und Annehmlichkeitskriterien<br />

kreuzten sich alle Wege bei dem Hügel Twangste bei einer Festung und einer Furt über den<br />

Fluss. Mit der Befestigung des Ordensschlosses und der Entwicklung der angrenzenden Städte<br />

wurden die Wege durch Brücken, gesicherte Stadttore, Handelsplätze und Handelsstraßen gefestigt.<br />

Der im 17. Jahrhundert errichtete erste Verteidigungswall sicherte die Hauptkommunikationswege<br />

durch den Aufbau neuer Stadttore. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in der Stadt<br />

acht solcher Wege. Nach dem Bau der Fernverkehrsstraße in den Süden, vom neuen Hauptbahnhof<br />

in den Stadtteil Ponarth, wurden es neun.<br />

In der Zeit der evolutionären Entwicklung der räumlichen Begebenheiten bis zum 20. Jahrhundert<br />

bildeten die Strecken der Kommunikationswege jeweils zwei aufeinander zulaufende Bogensehnen<br />

in Längen- und Breitenrichtung. Im durch diese Kreuzungen entstandenen Raum lag der<br />

mittelalterliche Stadtkern, von der gewaltigen Dominante des Königsschlosses gekrönt (Abb. 1).<br />

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, in der sowjetischen Zeit der Stadtentwicklung, blieben<br />

die Hauptrichtungen der Kommunikationswege ohne wesentliche Veränderungen erhalten.<br />

Außerdem, dank dem Abriss der Ruinen und der Streckung von Straßen, bekamen die Straßenausrichtungen<br />

einen genaueren geometrischen Umriss. In einem besonders hohen Ausmaß sind<br />

die Straßen des Stadtkerns verändert worden, aber sie verliefen nach wie vor durch die Stadttore.<br />

Die Kommunikationswege akzentuierten offene Flächen der Stadtplätze. Deren Lage und Kombination<br />

veränderte sich mehrmals in der Zeit der Stadtentwicklung und stabilisierte sich endgültig<br />

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3. Vorträge

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