25.02.2013 Aufrufe

zur Person - D&K drost consult

zur Person - D&K drost consult

zur Person - D&K drost consult

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die historisch-städtebaulichen Etappen der Entwicklung von Königsberg/Kaliningrad<br />

Die historisch-städtebaulichen Entwicklungsetappen der Stadt Königsberg/Kaliningrad zeigen<br />

die Zusammenhänge und die Gesetzmäßigkeiten in der Ausbildung des städtebaulichen Organismus<br />

im Laufe der Zeit unter Einwirkung verschiedener äußerer und innerer Faktoren.<br />

Das folgende System der Etappen – chronologisch bis zum heutigen Stand der Entwicklung –<br />

verdeutlicht den fortlaufenden Wandel des städtischen Organismus, in dem eine städtebauliche<br />

Struktur mit der Zeit durch eine andere ersetzt wird.<br />

I. Etappe: 1255<br />

Zu dieser Zeit änderten sich in Europa die kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Begebenheiten<br />

und es kam zu zahlreichen Stadtgründungen (laut den Angaben von K. Büchner wurden<br />

im 13. Jahrhundert in Deutschland etwa 400 neue Städte gegründet). Der Ursprung von Königsberg<br />

liegt in dieser Zeit der „neuen Städtebildung” in Europa.<br />

Im Jahre 1255 wurden der militärische und politische Wille des in dem Gebiet Kaliningrad ansässigen<br />

Ordens, seine geistlich-missionarische Prägung sowie sein Wunsch nach gestalterischer<br />

Landschaftsveränderung dadurch realisiert, dass unweit der historischen Handelsstraße, die<br />

nach Samland führte, die Burg Königsberg gegründet wurde. Die Burg war Bestandteil eines<br />

Systems von Ordensburgen in Preußen.<br />

Nachdem der Standort für die zukünftige Burg bestimmt war, begann nach vitruvianischen<br />

Traditionen die erste Etappe, die einen fixierenden Charakter hatte. Mit der Gründung der Burg<br />

wurde der städtebauliche Kernpunkt der Stadt, sozusagen ihre Nullkoordinate, sowie die Ausrichtung<br />

des künftigen städtebaulichen Stadtnetzes bestimmt. Abbildung 1 zeigt die Ausrichtung der<br />

Burg in Richtung Rom und Malta (Winkel (f) der Vektorachse (B)), was vermuten lässt, dass eine<br />

Orientierung zum „Mutterland”, dem lateinischen Reich, angestrebt wurde.<br />

Die Gebiete und Ortschaften wurden neu benannt und mit lateinischen Namen versehen, so<br />

wurde beispielsweise das Territorium vor der Burg „insula major” (I), das künftige Löbenicht<br />

„insula inferior” (II), die Insel Kneiphof „insula advocati” (III) genannt. Um die wirtschaftlichen<br />

Bestrebungen des Ordens gewährleisten zu können, wurde ein Damm gebaut, so dass der<br />

Schlossteich entstehen konnte. Dies stellte die erste grundlegende Überformung der Landschaft<br />

innerhalb des zukünftigen Stadtgebietes dar.<br />

Die romanische Stilperiode bildete den Hintergrund für die erste Etappe. Ihre bildliche Charakteristik<br />

ist mit der Landschaft (dem „Berg”) eng verbunden, worauf sich auch der zukünftige<br />

Name der Stadt <strong>zur</strong>ückführen lässt.<br />

Mit Veränderung der Landschaft erfolgte 1255 auch ein Wechsel der städtischen Form – die<br />

preußische Ursiedlung Twangste wandelte sich <strong>zur</strong> lateinischen Kolonie Königsberg.<br />

Der genetische Code der ersten Etappe ist die „lateinische Metaphysik”.<br />

39

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!