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zur Person - D&K drost consult

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Internationales Symposium Kaliningrad<br />

nuskripte in Königsberg aus dem Jahr 1394 beinhaltete die Erörterung der Bauordnung, die 1385<br />

in Löbenicht aufgestellt wurde. (4) Die Vorschriften regulierten in erster Linie das so genannte<br />

Nachbarschaftsrecht, welches bei steigenden Platzproblemen der schnell wachsenden Stadt<br />

nicht unbedeutend war.<br />

Während der Herrschaft des Herzogs Albrecht von Preußen um 1525 entwickelt sich in Königsberg<br />

die Renaissance, die die Form des „Nordmanierismus“ holländischer Herkunft (zweite Hälfte<br />

des 16. Jahrhunderts bis Anfang des 17. Jahrhunderts) annimmt. Ein starker Einfluss niederländischer<br />

Kultur wird in Norddeutschland, Dänemark und in der baltischen Küstenregion bereits<br />

im 15. Jahrhundert spürbar. Dieser festigt sich weiter ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts.<br />

Von spanischen Katholiken bedrängt, suchen die niederländischen Protestanten eine Unterkunft<br />

in den großen und reichen Hafenstädten Nordeuropas, unter anderem in Königsberg, das mit<br />

den Niederlanden seit jeher durch Handelsbeziehungen eng verbunden ist. Im Jahr 1530 kommen<br />

über 4.000 niederländische Protestanten im toleranten Ostpreußen an und lassen sich in<br />

der Hauptstadt der Region, der internationalen Hafenstadt Königsberg, nieder.<br />

Ein neuer Stil im Städtebau entwickelte sich unter dem Einfluss des Herzoghofes mit seinen<br />

Kunstbestrebungen, der sich an europäischen Hauptstädten orientierte. Herzog Albrecht und der<br />

nächste Herrscher Ostpreußens zeigten ihre besondere Gunst gegenüber den Meistern – Vertretern<br />

des Nordmanierismus – niederländischer Herkunft, was viele historische Quellen und Kunstdenkmale<br />

bezeugen, die bis zum heutigen Zeitpunkt zum überwiegenden Teil verloren gegangen<br />

sind.<br />

Dank der niederländischen Künstler entstand eine einheitliche Kunstrichtung, die sich im Westen<br />

Hollands und in den Küstenprovinzen Deutschlands, Dänemarks, Südschwedens und Nordpolens<br />

ausbreitete und sogar bis nach Riga und Tallin vordrang. (5) Bei der Einrichtung ihrer Arbeitsstätten<br />

in den Küstenstädten Nordeuropas breiteten die Vertreter des „Nordmanierismus“<br />

graphische Zeichnungen und fertig gestellte Kunstwerke aus, die originelle unnachahmliche Besonderheiten<br />

in der Form der künstlerischen Sprache besaßen – wunderliche Grotesken, fantastische,<br />

sich verschlingende und ineinander übergehende Figuren von Menschen, Tieren und<br />

Pflanzen. Umfassend verzierte „Griffe“ und andere Arten der Ornamentik bildeten die Basis des<br />

neuen europäischen Stils. Als Vorlagen dienten zahlreiche Alben von Vredemann de Vries und<br />

von Cornelis Floris, die von Ieronim Kock in Antwerpen gegen Ende des 16. Jahrhunderts graviert<br />

wurden. Die Alben von Vredemann de Vries wurden als „Kataloge“ benutzt, die verschiedenartig<br />

geschmiedete Ornamente und Groteskenabbildungen zeigten. Von Cornelis Floris wurden<br />

die Beispiele für Kompositionsverbindungen der komplexen Verschlingung von figurativen und<br />

ornamentalen Darstellungen übernommen. Beide Künstler haben in Königsberg gearbeitet.<br />

Die Holländer haben die Grabsteine von Herzog Albrecht und von seiner Gattin Herzogin Dorothea<br />

in der Kathedrale angefertigt. Das in seiner Idee und den Kunstformen komplexe Epitaph,<br />

dessen Überbleibsel auch nach dem Krieg auf der östlichen Chorwand zu sehen war, war die<br />

Schöpfung des bekannten niederländischen Meisters Cornelis Floris. Sehr wahrscheinlich stammen<br />

von ihm auch die benachbarten Grabsteine der Herzoginnen Dorothea und Anna. Die bildhauerische<br />

Komposition des Denkmals der Marktgräfin Elisabeth, der Gattin des Herzogs Al-<br />

66<br />

3. Vorträge

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