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zur Person - D&K drost consult

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Internationales Symposium Kaliningrad<br />

2 | Fragment aus dem Epitaph – Königsberg in Gestalt von Jerusalem<br />

Bei der Stadtgründung (im Jahre 1255) wurde der reguläre Plan nach Hippodamos, der in seiner<br />

Struktur einem Gitterraster ähnelt, zugrunde gelegt. Eine besondere Regelmäßigkeit ist im Plan<br />

der Altstadt zu beobachten. Die Altstadt erstreckte sich in die Ost-West-Richtung, entlang des<br />

Flussbettes, das mit den noch im Altertum entstandenen Handelswegen zusammenfiel. Die<br />

Langgasse (heute Moskauer Prospekt) lief durch das ganze Stadtterritorium und verband die<br />

gegenüberliegenden Stadttore. Mit dem gleichen Abstand <strong>zur</strong> Hauptstraße verliefen parallel zwei<br />

weitere Straßen, die von Querstraßen im rechten Winkel durchkreuzt wurden (Abb. 1).<br />

Die Städtegründung auf den von Kreuzfahrern eroberten Heidenländern war nicht nur durch den<br />

praktischen Bedarf einer Handelserweiterung oder durch die Aneignung der landwirtschaftlichen<br />

Nutzfläche begründet, sondern auch durch die innere geistige Bedeutsamkeit, die die Bitterkeit<br />

und Entbehrungen während des Einlebens in den fremden Ländern rechtfertigen sollte. Als<br />

städtebauliches Ideal konnte den Rittern des Teutonischen Ordens (Deutscher Ritterorden) nur<br />

die den Christen erst vor kurzem abhanden gekommene, aber im Gedächtnis vieler Ritter noch<br />

präsente heilige Stadt Jerusalem und ihr verehrtes himmlisches Urbild dienen. Bekanntlich sind<br />

die Regeln der Stadtplanung im Mittelalter vom Bild der heiligen Stadt Jerusalem durchdrungen.<br />

Die Vorstellungen der Stadtformen des „Himmlischen Jerusalems” beeinflussten die irdische<br />

Architektur.<br />

Es wird als sehr wahrscheinlich angenommen, dass sich die Kreuzfahrer bei der Kolonisierung<br />

der eroberten Länder im Nordosten Europas und bei der Gründung neuer Siedlungen in erster<br />

Linie nach dem Vorbild der untergegangenen, aber an ihrer Heiligkeit nichts einbüßenden Stadt<br />

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3. Vorträge

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