zur Person - D&K drost consult
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6 | Entwicklung der Fassadengestaltung in baltischen Küstenstädten, 14.-19. Jahrhundert<br />
Grundstücke, die den Stadtbewohnern zugeteilt wurden, bezeichnete man als „Erben“. Es gab<br />
ganze und halbierte „Erben“ und so genannte „Buden“. Die Durchschnittsbreite eines Grundstücks,<br />
das für den Bau einer „Bude“ bestimmt war, betrug zwei Messstöcke (ein Messstock<br />
umfasste meistens 4,707 m). Die Breite der Baugrundstücke war nicht einheitlich, es wurde<br />
keine Gesetzmäßigkeit in der Reihenfolge von ein-, eineinhalb-, zwei- und zweieinhalb-Messstöcke-breiten<br />
Modellgrundstücken festgestellt. In Königsberg hatten die Grundstücke im Schnitt<br />
zwei Messstöcke, d.h. sie waren 8,6 m breit und 4-5 Stöcke, d.h. 17,2-21,5 m lang. Die Grundfläche<br />
wurde meistens zu zwei Dritteln bebaut, die restliche Fläche diente der Hofwirtschaft mit<br />
Brunnen.<br />
Die ursprüngliche Bauweise war der Holz- und Fachwerkbau, was durch den Reichtum an den<br />
Baumaterialien Holz und Lehm erklärt werden kann. Es wird angenommen, dass die Fachwerktechnik<br />
von den deutschen Kolonisten aus den nördlichen Teilen Deutschlands eingeführt wurde,<br />
während das Holz schon immer als Hauptbaumaterial in Preußen benutzt wurde. Dächer wurden<br />
mit verbreiteten Hilfsmaterialien wie Schilf, Heu und Brettern gedeckt. Denkmäler des Fachwerkbaus<br />
im Baltikum waren bis zum Zweiten Weltkrieg die Bauwerke auf der Halbinsel Ambarow-<br />
Lastadie in Königsberg.<br />
Bereits im 14.-15. Jahrhundert fingen die wohlhabenden Stadtbewohner an, ihre Häuser aus<br />
Backstein zu bauen. Jede der drei benachbarten Städte – Altstadt Königsberg, Löbenicht-<br />
Königsberg, Kneiphof-Königsberg – hatte ihre eigenen Bauvorschriften. Eines der ältesten Ma-<br />
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