zur Person - D&K drost consult
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4 | Strukturplan Königsbergs, 1938<br />
Der erste Schritt <strong>zur</strong> räumlichen Fassung des Stadtkerns war die Errichtung der äußeren Hauptmauer<br />
der Stadt, die die drei Städte und das an die Zitadelle angrenzende Königsschloss umgab.<br />
Dabei entstanden eine jeweils ausgeprägte Achse Nord-Süd (Kardo) und West-Ost (Dekumanus),<br />
die die Achsen und Knoten der einzelnen Städte verband. Zur gemeinsamen Dominante<br />
der Siedlung wurde das Königsschloss.<br />
Der nächste Schritt <strong>zur</strong> Formung des Stadtgefüges war der Ausbau des Systems von Verteidigungsmauern<br />
mit Stadttoren, wodurch eine riesige Fläche von Städten und Vororten zu einem<br />
Ganzen zusammengeschlossen wurde. Die zu den Toren führenden Wege bildeten Achsen, die<br />
durch Straßenkreuzungen, Plätze mit öffentlichen Gebäuden, Komplexe mit dominanten Gebäuden<br />
(Abb. 4) allmählich zu repräsentativen Straßen zwischen den Knoten und den Dominanten<br />
der Stadt wurden.<br />
Dank der Umrisse der Stadtmauern, die vom Mathematikprofessor der Königsberger Universität,<br />
I. Strauß, konzipiert wurden, bekam die Stadt eine radial-zentrische Grundrisskomposition. Dabei<br />
wurde das Schloss zum Zentrum der ganzen Stadt. Solche Bedeutung wurde ihm durch vielfältige<br />
Teilelemente der Komposition – aus der Natur und der Architektur – zuteil. Der räumliche<br />
Einfluss des Schlosses und die visuelle Verbindung zum Schloss prägten den Charakter der<br />
Stadt, ganz zu schweigen vom sozialpolitischen Status der Residenz des Machtsouveräns.<br />
Die gegenwärtige Gestalt der Stadt Kaliningrad formierte sich im Laufe von etwa drei Jahrhunderten,<br />
die Hauptrichtungen der Achsen, Knoten und Akzente räumlich und zeitlich unverändert<br />
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