zur Person - D&K drost consult
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Internationales Symposium Kaliningrad<br />
ist, hat sich jeder eine eigene Vorstellung über das Gesicht dieser Stadt gebildet. In unserer Vorstellung<br />
war das eine wünschenswerte Stadt. Es entsteht der unwillkürliche Wunsch das Verlorengegangene<br />
wieder aufzubauen, aber lohnt es sich, solche Vorstellungen zu verbreiten?<br />
Während der Vorbereitung auf das Symposium habe ich die ins Russische übersetzten Briefe<br />
der Reisenden gelesen, die einst die Stadt besuchten. Ein Brief aus dem Jahr 1931 hat mich<br />
beeindruckt. Da steht, man könnte das Zentrum Königsbergs nicht passieren, da es in der Stadt<br />
zu wenig Grün gäbe, man müsse etwas mit den Grünflächen und Teichen machen. Ich habe den<br />
Eindruck bekommen, dass der Brief auch aus heutiger Sicht geschrieben sein könnte.<br />
Heute wollen wir, dass das Zentrum allen gestellten Ansprüchen gerecht wird. Womit soll man<br />
aber anfangen? Wo beginnt der jahrzehntelange Weg, den man antreten müsste, damit all die<br />
Probleme der Reihe nach gelöst werden können? Mit den Änderungen in der historischen Stadt<br />
soll sie so entwickeln werden, dass sie gleichzeitig auch modernen Ansprüchen gerecht wird.<br />
Es wurde nach der Meinung unserer Architekten gefragt, wie sie ihre Stadt sehen würden. Die<br />
Meinungen waren sehr unterschiedlich: Sie gingen von Theatern in historischer Bauweise bis zu<br />
modernen „High-Tech-Gebäuden“, eine breit gefächerte Meinung mit jeweiliger Berechtigung.<br />
Jeder sollte an der Stadt das sehen, was ihm nahe steht, jeder sollte finden, was er braucht. Man<br />
muss aber etwas Gemeinsames haben, was alle verbinden könnte. Der Komfort und die Attraktivität<br />
des erneuerten Zentrums der Stadt ist das Endziel, für das wir mit der schöpferischen Arbeit<br />
beginnen wollen.<br />
Darüber möchte ich mit ihnen sprechen und ihre Meinung hören, mit dem Ziel Thesen und Aufgaben<br />
formulieren zu können. Denn wir sind der Meinung, dass für die Stadt die Zeit begonnen<br />
hat, in der man nicht nur über ihre Rolle im Rahmen unseres Landes sprechen muss, sondern<br />
auch im Rahmen ganz Europas. Ich wünsche mir, dass hervorragende Fachleute (Stadtplaner)<br />
an der Stadtentwicklung teilnehmen. In der nächsten Zeit möchten wir einen Wettbewerb für das<br />
wichtigste Projekt <strong>zur</strong> Entwicklung des Stadtzentrums durchführen. Für diesen Wettbewerb muss<br />
jedoch eine Aufgabenstellung vorhanden sein. Ich denke, 90% des Erfolges dieses Wettbewerbs<br />
hängen davon ab, wie die Aufgabenstellung formuliert sein wird. Der Erfolg wird von dem<br />
öffentlichen Interesse, das die Aufgabenstellung beeinflussen wird, und von der Auffassung der<br />
Entwerfer abhängig sein. Wir wünschen uns ein positives Ergebnis.<br />
Heute können wir viele Fragen noch nicht beantworten. Ich hoffe aber, dass durch unser Treffen<br />
einige Antworten, die uns weiter helfen könnten, gefunden werden. Nach meiner Rede werden<br />
Sie den Vortrag des Autors des Generalplans der Stadt hören. Das ist ein sehr wichtiges Dokument.<br />
Die ganze Bedeutung der Arbeit, die für die Erstellung dieses Dokuments geleistet wurde,<br />
kann man wahrscheinlich erst dann richtig einschätzen, wenn man den Generalplan als Arbeitsgrundlage<br />
verwendet.<br />
Die Entwicklung, die Restauration und die Umgestaltung unseres historischen Zentrums darf<br />
nicht zum Verlust des Gesichtes der Stadt führen. Sie muss ihre historischen, wirtschaftlichen<br />
und kulturellen Merkmale behalten, die sie von anderen Städten unterscheidet und die ihre Bedeutung<br />
für Russland wie für ganz Europa unterstreicht.<br />
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3. Vorträge