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zur Person - D&K drost consult

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kulturell-städtebauliche Erscheinung der sieben Königsberger Brücken besonders hervorgehoben,<br />

die das Phänomen der „städtebaulichen Mathematik” (Euler-Formel) enthalten.<br />

Die Charakteristik der dritten Etappe der Stadtentwicklung könnte folgendermaßen beschrieben<br />

werden: Das Stadtgefüge setzt sich aus dem dicht bebauten, zentralen Stadtkern und den periphereren<br />

Bereichen zusammen, in denen die Landschaft noch sehr natürlich erhalten ist. Obwohl<br />

es sich bei Königsberg um die Hauptstadt Preußens handelt, haben Teile der Stadt eine verhältnismäßig<br />

provinzielle Prägung.<br />

Der genetische Code dieser Etappe geht auf die Ästhetik der „mathematischen Kultur der Renaissance”<br />

<strong>zur</strong>ück.<br />

IV. Etappe: Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

Die vierte städtebauliche Etappe entwickelte sich vor dem Hintergrund der aufkommenden industriellen<br />

Revolution, die die Lebensqualität bzw. den Lebensstil beeinflusste. Nachdem sich<br />

Eisenbahn, Straßenbahn und Automobil etabliert hatten, änderte sich die Vorstellung über die<br />

Geschwindigkeit wesentlich, darüber hinaus entstand eine neue räumliche Wahrnehmung.<br />

Das mit Verteidigungswällen umgebene Königsberg, eine Stadtfestung mit historisch gewachsener,<br />

dichter Stadtbebauung, erschöpfte zum Ende des 19. Jahrhunderts seine Flächenpotentiale<br />

und erreichte einen kritischen Punkt in der Entwicklung. Deshalb ist zum Anfang des 20.<br />

Jahrhunderts die Tendenz zu erkennen, mit der städtischen Entwicklung in die außerhalb der<br />

Verteidigungsanlagen liegenden Bereiche zu drängen.<br />

Mit der Veränderung der Verteidigungsdoktrin wurde eine neue Dimension in der Ausdehnung<br />

der Stadt erreicht: In der Zeit zwischen 1905 und 1908 wurden 17 Vororte mit einer Gesamtfläche<br />

von 2.530 Hektar eingemeindet. Zur Sicherung der Stadtfläche wurde ein neuer Verteidigungsgürtel<br />

geschaffen, der sich aus zwölf Forts zusammensetzte.<br />

Die Besonderheit in der Struktur der vierten Etappe bestand darin, dass die nord-westliche<br />

Ausrichtung vorherrschend war. Diese verfolgte in jener Zeit das Leitbild der „Gartenstadt”, die<br />

Tendenz <strong>zur</strong> Desurbanisierung fand hier ihren Ursprung. Im Ergebnis zerfiel die Stadtstruktur<br />

Königsbergs, sie konnte nicht mehr als Ganzes gelesen werden. Die fortschreitende Entwicklung<br />

der modernen Verkehrsinfrastruktur glich mögliche Folgen dieses negativen Prozesses aus und<br />

bestimmte die städtische Mobilität, außerdem konnten neue Territorien infrastrukturell schnell<br />

erschlossen werden.<br />

Nachdem die neuen Stadtgebiete Amalienau und Maraunenhof ebenfalls zu Königsberg gezählt<br />

wurden, zeichneten sich zwei Typologien der Strukturierung des städtischen Raumes ab. Die<br />

erste Typologie war die dichte und geschlossene, radial-zentrische innere Stadt, die zweite<br />

Typologie wurde durch die eher locker und offen gebaute Stadt verkörpert. Diese Gebiete verfügten<br />

über Bereiche mit unabhängigen städtebaulichen Verflechtungen, die außerdem eine zu<br />

Königsberg differierende Ausrichtung besaßen.<br />

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