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Voerster Katalog 24 - J. Voerster - Antiquariat für Musik und ...

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Die Druck-Auflage hat Spitta (S. 38) <strong>für</strong> die 3. Auflage von 1741 auf Gr<strong>und</strong> der Papier-Rechnung<br />

ermittelt. Er kam auf die bescheidene Zahl von 130 Exemplaren.<br />

Über die 2. Auflage von 1740 sagt Spitta (S. 37) „Ich habe nie ein Exemplar dieser<br />

Auflage gesehen. An ihrer Existenz darf aber nicht gezweifelt werden, denn nicht<br />

nur der Leipziger Messekatalog von Michaelis 1740 kündigt sie an, sondern sie wird<br />

auch zitiert von F. W. Marpurg in den kritischen Briefen über die Tonkunst, Band<br />

I, Berlin 1760, S. 162.“<br />

Da RISM <strong>für</strong> keine internationale Bibliothek ein Exemplar nachweisen kann, wird<br />

man an der Existenz dieser 2. Auflage doch Zweifel anbringen müssen. Möglicherweise<br />

ist sie identisch mit der Auflage von 1741.<br />

1751 wurden alle 4 Teile noch einmal in Leipzig bei Breitkopf gedruckt. Verleger ist<br />

Korn in Breslau. Bühle stellt in DDT Bd. 35, S. VIII die Vermutung auf: „Es wird<br />

sich bei allen diesen Auflagen um Neudrucke handeln, bei denen das Titelblatt samt<br />

Jahreszahl des ersten Erscheinens (1736) nicht verändert wurde. Es ließe sich wohl<br />

sonst kaum erklären, daß auch nicht ein Exemplar dieser Auflage erhalten blieb.“<br />

„Von der 1. Fortsetzung ließ der Verfasser einige Prachtexemplare auf sehr starkem<br />

Papier abziehen, <strong>und</strong> bei ihnen den Titel <strong>und</strong> sämtliche <strong>Musik</strong>stücke in Rotdruck<br />

herstellen.“<br />

„Offenbar hat Sperontes die 1. Fortsetzung auf eigene Kosten drucken lassen <strong>und</strong><br />

die Prachtexemplare einigen einflußreichen Personen geschenkweise überreicht“<br />

(Spitta S. 39).<br />

Das einzige dieser Prachtexemplare, welches Spitta aufgef<strong>und</strong>en hat, besaß die Universitäts-Bibliothek<br />

Leipzig. Da RISM 1960 <strong>für</strong> diese Bibliothek keinen Exemplar-<br />

Nachweis gibt, muß man das Prachtexemplar als im Kriege vernichtet betrachten.<br />

Von der 1. Fortsetzung aus dem Jahre 1742 gibt es Exemplare mit dem Vermerk auf<br />

der letzten Seite: „Leipzig gedruckt bey Johann Gottlob Immanuel Breitkopf“ <strong>und</strong><br />

andere Exemplare ohne diesen Druckvermerk.<br />

Sogar innerhalb dieser beiden Gruppen weichen die Exemplare hinsichtliche der<br />

Zierleisten, Initial-Verzierungen <strong>und</strong> bei den Holzschnitt-Zierstücken durchweg<br />

voneinander ab. Die Noten dagegen sind identisch.<br />

Das bedeutet, daß wir es nicht mit klar begrenzten Auflagen zu tun habe, sondern<br />

mit Einzel-Abzügen mit individuell abweichender äußerer Gestaltung!<br />

Auch bei der 2. Fortsetzung von 1743 gibt es Exemplare mit identischer Verzierung<br />

<strong>und</strong> solche mit abweichender äußerer Gestaltung.<br />

Das gleiche gilt <strong>für</strong> die 3. Fortsetzung von 1745.<br />

Alle 3 Fortsetzungen sind Erst-Ausgaben.<br />

Hinsichtlich der typographischen Ausgestaltung stellt der Sperontes ein ungewöhnlich<br />

vielseitiges <strong>und</strong> reizvolles Dokument des deutschen Rokoko dar.<br />

Bereits das nach J. A. Richters Vorlage von C. F. Boertius gestochene doppelblattgroße<br />

Titelkupfer führt den Betrachter unmittelbar in die Zeit, in der die Lieder -<br />

sammlung entstaden ist. Das Blatt muß so beliebt gewesen sein, daß es fast aus allen<br />

Exemplaren herausgetrennt worden ist.<br />

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