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Das eine Geheimnis - Missionszentrale der Franziskaner

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terreligiösen Beziehungen analysiert, die<br />

sich aus dem 16. Kapitel <strong>der</strong> Nichtbullierten<br />

Regel ergeben 20 .<br />

a) <strong>Das</strong> Wissen um die enormen<br />

Schwierigkeiten für den Beginn<br />

des Dialogs<br />

Der Text beginnt mit <strong>der</strong> Erinnerung<br />

an Worte des Evangeliums: „Seht, ich<br />

sende euch wie Schafe mitten unter die<br />

Wölfe“. Seid daher „klug wie die Schlangen<br />

und einfältig wie die Tauben“ (Mt<br />

10,16). Dieser biblische Abschnitt, <strong>der</strong><br />

die Reflexion über das Verhältnis <strong>der</strong> Brü<strong>der</strong><br />

zu „unseren ungläubigen Brü<strong>der</strong>n“<br />

einleitet, scheint folgende Absicht zu haben:<br />

<strong>Das</strong> Bewusstsein dafür zu schärfen,<br />

dass es sich um <strong>eine</strong> schwierige und riskante<br />

Aufgabe handelt. Der einleitende<br />

Satz macht den Missionar mit dem Kontext<br />

<strong>der</strong> schwierigen Bedingungen dieses<br />

Verhältnisses vertraut, als ob es sich um<br />

<strong>eine</strong> Analyse <strong>der</strong> aktuellen Lage handele.<br />

Der folgende Text macht es unmöglich<br />

zu denken, die Problematik sei auf die<br />

Bosheit <strong>der</strong> An<strong>der</strong>en zurückzuführen, als<br />

seien sie gefährlich „wie die Wölfe“, <strong>eine</strong><br />

Vorstellung, die <strong>der</strong> erste biblische Satz<br />

nahe legen könnte. Die Aufgabe wird in<br />

Wahrheit hart und schwierig wegen <strong>der</strong><br />

kriegerischen Atmosphäre, die sich durch<br />

die Sünde bei<strong>der</strong> Seiten ergeben hat.<br />

Die Konsequenzen sind nicht zu übersehen:<br />

Der Heilige Krieg ist im Gang; beide<br />

Seiten sind daher füreinan<strong>der</strong> Feinde.<br />

Wer sich unter diesen Umständen daran<br />

macht, wirklich aufzubrechen, ist gewiss<br />

vom Geist Gottes getrieben. Er darf<br />

folglich nicht daran gehin<strong>der</strong>t werden,<br />

sobald er genügend Gründe dafür hat.<br />

An<strong>der</strong>erseits soll das biblische Zitat auch<br />

begründen, warum es notwendig ist, sich<br />

des eigenen Lebens zu enteignen. Wer<br />

sich uneingeschränkt dem Herrn überlässt,<br />

nichts mehr hat, um es für sich zu<br />

behalten o<strong>der</strong> zu verteidigen, wird radikal<br />

offen für den An<strong>der</strong>en, sogar für den,<br />

Crocoli – Franziskus und <strong>der</strong> Interreligiöse Dialog<br />

<strong>der</strong> ganz an<strong>der</strong>s ist. Daher gehört es für<br />

Franziskus dazu, dass <strong>der</strong>jenige, <strong>der</strong> sich<br />

auf das Abenteuer dieser Mission einlässt,<br />

auch die Möglichkeit des Martyriums<br />

nicht ausschließt. Der Schluss, fast<br />

die Hälfte des Textes (VV 10-21), spricht<br />

von Verfolgung, Misshandlung, Verleumdung<br />

und Martyrium:<br />

10 Und alle Brü<strong>der</strong>, wo auch immer sie<br />

sind, sollen sich zu Herzen nehmen, dass<br />

sie sich dem Herrn Jesus Christus übergeben<br />

und ihm ihre Leiber überlassen haben.<br />

11 Und um s<strong>eine</strong>r Liebe willen müssen<br />

sie sich den sichtbaren wie den unsichtbaren<br />

Feinden aussetzen; denn <strong>der</strong> Herr<br />

sagt: „Wer sein Leben um m<strong>eine</strong>twillen<br />

verliert, wird es retten“ (vgl. Lk 9,24) „zum<br />

ewigen Leben“ (Mt 25,46).<br />

12 „Selig, die Verfolgung leiden um<br />

<strong>der</strong> Gerechtigkeit willen, denn ihrer ist das<br />

Himmelreich“ (Mt 5,10).<br />

13 „Wenn sie mich verfolgt haben, werden<br />

sie auch euch verfolgen“ (Joh 15,20).<br />

14 Wenn sie „euch in <strong>eine</strong>r Stadt<br />

verfolgen, flieht in <strong>eine</strong> an<strong>der</strong>e“ (vgl. Mt<br />

10,23).<br />

15 „Selig seid ihr, wenn euch die Menschen<br />

hassen (Lk 6,22) und euch schmähen<br />

und verfolgen (vgl. Mt 5,11) und euch<br />

ausstoßen und verhöhnen und euren<br />

Namen als böse verwerfen (Lk 6,22) und<br />

wenn sie euch alles Schlechte fälschlich<br />

nachsagen um m<strong>eine</strong>twillen (Mt 5,11).<br />

16 Freut euch an jenem Tage und frohlocket<br />

(Lk 6,23), denn reich ist euer Lohn im<br />

Himmel“ (vgl. Mt 5,12).<br />

17 Und ich sage „euch, m<strong>eine</strong>n<br />

Freunden: Lasst euch von diesen nicht erschrecken<br />

18 und fürchtet jene nicht, die den<br />

Leib töten“ (Mt 10,28) „und darüber hinaus<br />

nichts haben, was sie tun könnten“<br />

(Lk 12,4).<br />

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