Das eine Geheimnis - Missionszentrale der Franziskaner

Foto: KNA
nichts, worüber ich mir den Kopf zerbrechen
müsste und außerdem bekomme
ich von dir, was ich zum Leben
brauche. Meine Zeit verbringe ich damit,
über die Vergänglichkeit von Leid
und Leben zu meditieren.“
„Schön und gut“, sagte der reiche
Mann, „aber macht es Dir wohl nichts
aus, dass das, was Du isst, eigentlich
das Ergebnis von Unterdrückung
und Hunger zahlloser Menschen ist?
Macht es Dir nichts aus, dass, gerade
weil wir uns das leisten können,
Millionen von Menschen verhungern
müssen? Bilden nicht Ungerechtigkeit
und künstlich erzeugte Bedürfnisse
das Fundament und das Dach unseres
Systems? Bist Du nicht verzweifelt darüber,
wenn Du siehst, dass wir mit
unserem Konsumdenken die Umwelt
zerstören?“
Darauf hatte auch der arme Lazarus
keine Antwort. Aber auf einmal
D‘Sa – Bekenntnis im Dialog
erwachte er wie aus einem langen
Schlaf. Diese Fragen hatten Funken
der Veränderung in seinem Herz entfacht.
Er dachte an seine verarmte
Familie, seine unterdrückten Freunde
und an die vergewaltigte Umwelt.
Er machte sich auf und suchte andere,
die sich für ähnliche Anliegen einsetzten.
Der reiche Mann aber wurde nachdenklich.
„Glück hängt nicht vom Geld
ab“, sagte er leise, „und Gerechtigkeit
bedarf mehr als Gedanken. Mein Leben
ist hohl und leer. Ich müsste achtsamer
leben und in die Tiefe gehen.
Ich muss mich selber finden.“
Und so machten sie sich beide auf den
Weg. Erfüllt und getrieben vom gleichen
Geist, jeder auf seine Weise, aber
entfacht von einer anderen Flamme
derselben Mission.
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