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Das eine Geheimnis - Missionszentrale der Franziskaner

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Dialog beginnt mit und im Leben.<br />

<strong>Das</strong> Leben ist <strong>der</strong> Garten, wo Vertrauen<br />

und Aufgeschlossenheit gedeihen o<strong>der</strong><br />

aber Misstrauen und Verstocktheit wuchern.<br />

Die jeweiligen Samen werden<br />

durch die Alltagshandlungen gesät. Vorurteile<br />

sind überall im Alltag am Werk.<br />

Dialog beginnt mit und im Leben.<br />

<strong>Das</strong> Leben ist <strong>der</strong> Garten,<br />

wo Vertrauen und Aufgeschlossenheit<br />

gedeihen o<strong>der</strong> aber Misstrauen und<br />

Verstocktheit wuchern.<br />

Nur Vertrauen kann diesen entgegenwirken.<br />

Wo Vertrauen fehlt, nehmen die Vorurteile<br />

zu. Wo Vertrauen wächst, wächst<br />

auch die Offenheit. Daraus entsteht <strong>eine</strong><br />

Gemeinschaft, in <strong>der</strong> gemeinsame Anliegen<br />

lokalisiert werden und gemeinsames<br />

Engagement möglich wird.<br />

<strong>Das</strong> ist die eigentliche Grundlage für<br />

den wichtigen Dialog des spirituellen Austausches.<br />

Dabei kann dann <strong>der</strong> Dialog <strong>der</strong><br />

Experten große Dienste leisten, indem er<br />

Missverständnisse beseitigt und richtiges<br />

Verständnis för<strong>der</strong>t. In allen vier Arten<br />

von Dialog spielt die Missions-Dynamik,<br />

nämlich die Grund-Bewegung nach Außen,<br />

<strong>eine</strong> wesentliche Rolle. Der Grund<br />

für die Benennung „Missions-Dynamik“<br />

besteht darin, dass die Bewegung nach<br />

Außen <strong>eine</strong> Sendung ist, die aus dem<br />

zentrifugalen Drang ihres Wahrheits-Wi<strong>der</strong>fahrnisses<br />

entsteht. Im Dialog des Lebens<br />

leistet jede Gemeinschaft, getrieben<br />

von <strong>eine</strong>m inneren Drang, ihren Beitrag<br />

zur Erweckung von Vertrauen. Vertrauen-Erwecken<br />

ist nicht möglich ohne die<br />

Grund-Bewegung nach Außen. Teilnehmen<br />

am Dialog des Lebens, heißt aus sich<br />

herausgehen. <strong>Das</strong> ist eben die Missions-<br />

Dynamik.<br />

Ähnlich verhält es sich mit dem Dialog<br />

des gemeinsamen Engagements, wo<br />

die Gemeinschaften sich zusammentun,<br />

um gemeinsame Probleme wie Ungerechtigkeit,<br />

Gewalt und Krieg zu lösen.<br />

Denn gemeinsamer Einsatz impliziert immer<br />

<strong>eine</strong> zentrifugale Bewegung, ein aus<br />

sich Herausgehen.<br />

Die dritte Dialog-Ebene, nämlich <strong>der</strong><br />

Dialog <strong>der</strong> Experten bedarf <strong>der</strong> Missions-<br />

Dynamik. Denn die Aufgabe <strong>der</strong> Klärung<br />

und Beseitigung von Missverständnissen<br />

entspringt ebenfalls dem Wahrheits-<br />

Drang.<br />

Die Missions-Dynamik ist am Eindeutigsten<br />

beim Dialog des spirituellen Austausches.<br />

Diese Ebene des Dialogs stellt<br />

den Höhepunkt von Mission und Dialog<br />

dar. Hier legen die Teilnehmer thematisch<br />

Zeugnis von ihrer Erfahrung <strong>der</strong> Wahrheit<br />

ab. <strong>Das</strong> ist Zweck und Ziel <strong>der</strong> Missions-<br />

Dynamik. Sie ermöglicht den Teilnehmern<br />

und Teilnehmerinnen, gegenseitig<br />

<strong>eine</strong>n Blick auf und vielleicht sogar <strong>eine</strong>n<br />

Eintritt in die spirituelle Welt des Dialog-<br />

Partners zu gewinnen. Erst hier wird die<br />

Beschaffenheit des Unterfangens von<br />

Mission und Dialog ganz deutlich, denn<br />

im gegenseitigen Austausch ereignet sich<br />

das, was man communicatio in sacris (Teilnahme<br />

am Heiligen) nennen könnte. Ein<br />

authentischer Austausch stellt <strong>eine</strong> echte<br />

Begegnung dar, in <strong>der</strong> <strong>eine</strong> Brise von <strong>der</strong><br />

„Wir“ Erfahrung, wo „Ich“ und „Du“ sich<br />

in <strong>der</strong> Tiefe begegnen, möglich wird.<br />

Ein junger Mann fährt im Bus mit<br />

<strong>eine</strong>m kl<strong>eine</strong>n Kind auf den Armen.<br />

<strong>Das</strong> Kind schreit und weint und ist<br />

gar nicht zu beruhigen. Der Mann<br />

aber scheint an<strong>der</strong>swo im Gedanken<br />

zu sein und kümmert sich überhaupt<br />

nicht um das Kind. Schließlich reißt<br />

den Mitfahrenden die Geduld und sie<br />

konfrontieren ihm, „Warum kümmern<br />

Sie sich nicht um das Kind?“<br />

Grüne Schriftenreihe Nr. 99 – <strong>Das</strong> <strong>eine</strong> <strong>Geheimnis</strong> und die vielen Religionen

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