Das eine Geheimnis - Missionszentrale der Franziskaner
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Foto: KNA<br />
bedeuten nicht dasselbe wie im Hinduismus<br />
o<strong>der</strong> im Buddhismus; so auch das<br />
Welt- und Menschen-Verständnis. Kein<br />
Wun<strong>der</strong>, dass jede Religion fest an ihre<br />
eigene Offenbarung glaubt und sie auf<br />
ihre Weise auslegt und ausdrückt.<br />
<strong>Das</strong> ist <strong>eine</strong> Tatsache, die am Anfang<br />
je<strong>der</strong> Theologie von Mission und Dialog<br />
stehen sollte. Dies würde dann von vornherein<br />
den Weg zur Mission und zum Dialog<br />
eröffnen. Darüber hinaus würde dies<br />
auch Mission fruchtbar machen. <strong>Das</strong> ist<br />
<strong>eine</strong> Sicht, die uns erst das Näherrücken<br />
<strong>der</strong> Kulturen und Religionen eingebracht<br />
hat.<br />
Selbst Konzils-Aussagen wie „Die katholische<br />
Kirche lehnt nichts von alledem<br />
ab, was in diesen Religionen wahr und<br />
heilig ist“ zeigen guten Willen und Offenheit,<br />
die an<strong>der</strong>erseits ungenügendes<br />
Gespür für die Tatsache zeigen, dass das,<br />
was uns wahr und heilig ist, unterschiedlich<br />
von den an<strong>der</strong>e Religionen und Kulturen<br />
betrachtet und beurteilt wird. Für<br />
die gläubigen Hindus ist nicht nur die<br />
Kuh heilig, son<strong>der</strong>n auch die Bäche, Berge<br />
und Bäume sind es, auf die Heiligkeit<br />
<strong>der</strong> Tierwelt und <strong>der</strong> kosmischen Wesen<br />
D‘Sa – Bekenntnis im Dialog<br />
sei an dieser Stelle nicht näher eingegangen.<br />
Solche Konzilsaussagen, so großzügig<br />
wie sie auch auf dem Hintergrund <strong>der</strong><br />
Wirkungs-Geschichte <strong>der</strong> eigenen Heilsüberzeugung<br />
ersch<strong>eine</strong>n mögen, sind in<br />
<strong>der</strong> Tat einseitig und dialogunfähig.<br />
Die an<strong>der</strong>en verstehen, wie sie sich<br />
verstehen, damit sie uns verstehen,<br />
wie wir uns verstehen.<br />
Heißt das also, dass wir unsere Heilsund<br />
Wahrheits-Überzeugung aufgeben<br />
sollten? Ganz und gar nicht! K<strong>eine</strong> Tradition<br />
darf das. <strong>Das</strong> wäre kein Dienst auf<br />
dem Weg <strong>der</strong> Mission, noch weniger auf<br />
dem des Dialogs. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite<br />
hat jede Tradition die Aufgabe, ja die Mission,<br />
ihre Heilsüberzeugung so auszudrücken,<br />
dass sie dialogfähig und dialogför<strong>der</strong>nd<br />
wirkt.<br />
Vorerst aber <strong>eine</strong> Vorbemerkung:<br />
Zum jetzigen Zeitpunkt, wo das Dialog-Unterfangen<br />
kaum noch begonnen<br />
hat und sich sozusagen nicht einmal in<br />
den Kin<strong>der</strong>schuhen befindet, ist es nicht<br />
möglich, dass wir <strong>eine</strong> theologische Spra-