Das eine Geheimnis - Missionszentrale der Franziskaner

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2 Grüne Schriftenreihe Nr. 99 – Das eine Geheimnis und die vielen Religionen Foto: KNA
Bekenntnis im Dialog Zur Ortsbestimmung des interreligiösen Dialogs im heutigen interkulturellen Kontext 0. Einführung Es war ein reicher Mann, der kleidete sich in Purpur und feines Leinengewand und hielt alle Tage glänzende Gottesdienste und bewegende Predigten über das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit. Vor seiner Tür lag ein armer Heide namens Lazarus, mit Geschwüren ganz bedeckt. Tagein, tagaus zerbrach sich der Reiche den Kopf über die Heilsmöglichkeiten von Nicht-Christen wie Lazarus. Denn diese wollten sich nicht taufen lassen. Der reiche Mann bemühte sich mit allen Mitteln, dem Lazarus die bedingungslose Liebe und die alles umfassende Fürsorge und Vorsehung des himmlischen Vaters beizubringen. Aber der arme Lazarus kapierte dies nicht und saß still und schweigend da. Und während die Hunde kamen und an seinen Geschwüren leckten, dachte er über die Vergänglichkeit des Leides und des Lebens nach. Da starb der Arme und wurde von den Engeln in den Schoß Abrahams getragen. Doch auch der Reiche starb und ward begraben. Als er seine Augen erhob, sah er entgeistert in der Ferne Abraham und in dessen Schoß den Lazarus. Da rief er: „Vater Abraham! Wie hast du nur den Lazarus hereingeschmuggelt?“ Abraham jedoch erwiderte: „Kind, Du erinnerst Dich, was Du über die bedingungslose Liebe unseres himmlischen Vaters gepredigt hast? Bedenke, Dir ist es in Deinem Leben gut ergangen, dem Lazarus hinge- D‘Sa – Bekenntnis im Dialog Francis X. D’Sa S.J., Prof. für Missionstheologie an der Universität Würzburg gen schlecht. Jetzt wird er hier getröstet. Du aber wirst nicht gepeinigt, denn Gott ist größer als unser jüdisch-christliches Herz!“ Ist es nicht verwunderlich, dass trotz des Näherrückens der Kulturen wir nach wie vor immer nur von der Perspektive unserer eigenen Kultur her alles betrachten? Ist es nicht noch verwunderlicher, dass wir uns in einer Zeit der Begegnung bzw. Konfrontation der Kulturen dieser Tatsache nicht einmal bewusst sind, und dass wir deshalb aneinander vorbei reden? Zwar lernen wir die Sprachen, die Geschichte, die Wirtschaftsentwicklung und die Politik anderer Kulturen. Noch mehr: Wir lernen auch die Religionen anderer Menschen kennen – und dennoch, wenn es um Wichtiges geht, nämlich um Werte und Visionen fremder Menschen und Kulturen, verstehen wir herzlich wenig. Nicht nur verstehen wir sie nicht, meistens verstehen wir sie falsch. Dass auch die anderen Kulturen im selben Boot sitzen und dass auch sie uns falsch verstehen, ist kein großer Trost. Kulturen benehmen sich, als ob sie wasserdicht wären. Sie bilden sich routinemäßig ein, dass ihr Wahrheits- und Wirklichkeits-Verständnis das Wahrheitsund Wirklichkeits-Verständnis aller Kulturen ist. Wir formulieren dies nicht thematisch. Tatsache aber ist, dass wir so tun, als ob unsere Kultur, unsere Werte, 3
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Seite 10 und 11: ligiosität nicht als ein „neues
Seite 12 und 13: 10 und gegenwärtig zu haben. Relig
Seite 14 und 15: 12 rung einiger Jahrzehnte beweist
Seite 16 und 17: 1 einen Dialog mit Konsequenzen, au
Seite 18 und 19: 1 etwas, das „gesagt“ wurde, so
Seite 20 und 21: 1 dass man sich nicht länger mit d
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Seite 26 und 27: 2 schaftlichen Beziehungen zu ander
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Seite 34 und 35: 32 ist der erste Impuls zur Entwick
Seite 36 und 37: 3 19 „Seht zu, dass ihr nicht in
Seite 38 und 39: 3 se dachte: auf die Behauptung der
Seite 40 und 41: 3 e) Die Früchte des Dialogs Nach
Seite 42 und 43: 0 Endnoten 1. Das Kapitel „Denkst
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Seite 48 und 49: che entwickeln, die alle Heilstradi
Seite 50 und 51: und Zeugnis bezüglich des Wahrheit
Seite 52 und 53: 0 Dialog beginnt mit und im Leben.
Seite 54 und 55: 2 drängt zur Bestätigung hin, Sch
Seite 56 und 57: Bisher erschienene Titel zu den The
Seite 58 und 59: Nr. 93,* GRUNDLEGENDE RECHTE INDIGE
Seite 60: Schluss Punkt Eine Wahrheit, egal w

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