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222<br />

Dritte Drbnung: ©djuppenedjfen; neunte gamitie: ßegttane.<br />

Seute auSgetjenben Kabe unb ftürgten fictj auf ifjr Opfer mit ber ©djneEigfeit beS SfibeS. GineS<br />

SageB warf idj ihnen nebfl Stiegen auäj eine große Kreugfpinne in itjren Setjätter. eine bon itjnen<br />

toarf fiäj auf biefe, padte fie aber nur am Süße. Sie ©ptmte bretjte fiäj im Slugenbfide herum,<br />

toob einen biden Saben um beibe Sorberfüße itjreS ©egnerB unb biß biefen bann in bie Sippe,<br />

genau fo, toie fie fonft gu ttjun pflegt, toenn fie felbft Seute madjt. Sie Slnoli fäjien fetjr erfäjroden<br />

gu fein. Sdj nahm beShatb bte ©pinne toeg unb löfle bie Süße auS itjrer ©äjtinge; aber toenige<br />

Sage barauf toar meine ©efangene tobt, augenfdjeinliäj infolge- ber erlittenen Sertounbung unb<br />

begügfiäj Sergiftung, ba ihre ©enoffin, toetdje ebenfo munter toar, fie noäj lange 3eit überlebte."<br />

Unter SafiliSf baäjten fiäj bie alten ©riechen unb Römer ein fäjIangenähnlidjeS, mit<br />

übernatürtidjen Kräften begabtes ©äjeufat ber abfdjredenbflen Slrt, ergeugt auf unnatürlichem<br />

Söege, erbrütet burdj gum Srüten unfähige Surdje, untjeilboE für aEeS Sebenbe, ben Halbgott<br />

SJtenfäj niäjt auSgefäjloffen. Hau§tjahn, ©äjtange unb Kröte tourben atS bie ergeuger angefehen:<br />

ber Hahn fegte mißgeflaltete ©ier, unb ©djlangen unb Kröten bemächtigten fidj berfetben, um fte<br />

gu geitigen. Ser SafiliSf tjatte einen geflügelten Seib, einen gefrönten Kopf, bier Hahnenfüße,<br />

einen ©äjtangenfäjtoang, fünfefnbe Slugen unb einen fo giftigen Sita, ba^ berfetbe noäj fäjfimmer<br />

als baS „böfe Sluge" ber fjeutigen ©übeuropäer unb «JRorgentänber totrfte. SaS bon ihm auSgehenbe<br />

©ift erfüEte, fo Wähnte man, bie Suft unb töbtete alteS ©terbtictje, toeldjeS mit fotäjer Suft in<br />

Serütjrung fam: bie Srüäjte fielen bon ben Säumen unb berbarben, ©raS unb Kraut berbrannten,<br />

bie Sögel ftürgten tobt auS ber Suft herab, Rofj unb Reiter erlagen. Rur ein Shier gab eS, toeldjeS<br />

ben SafiliSfen gu bannen unb unfdjäbtidj gu maäjen bermoäjte: feinen SJtitergeuger, ben HauS»<br />

bahn. SÖie bor beffen Krähen bie fpäteren ergeugntffe beS SöafjneS, Seufef, ©efpenfter unb anbere<br />

©pufgeflatten, toeidjen muffen, fo toar auäj ber SafüiSf geuötfjigt, bis in bie Siefe ber (hbegu<br />

flüchten, toenn er baS Krähen beS HauSfjatjneS bernafjm. Ser atbeme SRäräjenfram tourbe bis in<br />

bie neuere 3eit geglaubt — niäjt bloß bon itaturuufunbigen Saien, fonbern auctj bon fogenannten<br />

gelehrten SJtännem, toefäje über Raturgegenflänbe fäjriebeu, beifpietStoeife bon bem englifdjen<br />

Raturfunbigen Sopfet, ber eine föfttiäje ©djilberung beS SafiliSfen entwirft. Kein Söunber, baß<br />

Suttjer ben Ramen biefeS StjiereS gebrauäjte, um metjrere bunfte ©teEen beS alten SeftamentS<br />

gu überfeben. „Senn flehe, idj WiE ©äjtangen unb SafiliSfen unter euch fenben, bie niäjt befäjtooren<br />

finb, bie foEen eudj fteäjen, fpridjt ber Herr!" broht SeremiaS im Ramen feines grimmigen<br />

©oheS. ,,©ie brüten SafitiBfeneier", faßt fiäj SefaiaS bernehmen, „unb toirfen ©pinnenWebe;<br />

iffet man bon itjren eiern, fo muß man flerben; gertritt man fie, fo fähret eine Otter heraus."<br />

Söetäje fürchterlichen Shiere bie beiben ©eher im ©inne getjabt, ober ob fie übertjaupt an SEtjiere<br />

gebaäjt fjaben, faßt fläj unmöglich entfäjetben; toer bie ©efdjtoäbtgfeit ber SJtorgenlänber unb ben<br />

berfäjtoenberifäjen ©ebrauctj bon nidjtSfagenben Söorten auS eigener erfafjrung fennen gelernt hat,<br />

gibt fictj auäj feine SJtütje, barüber naäjgugrübetn. ©etoiß ift nur baB eine, ba^ bie neuere Shier»<br />

fttnbe einen fo bebeutfamen Ramen fiäj niäjt entgehen tieß unb ifjn ebenfo tote bie atter ©ötter unb<br />

©öttinnen, Heiben, Rtjmphen, Rijen, Sämonen, Seufef unb äfjnliäjer «ptjantafiegebilbe bertoenbete.<br />

Sie SafitiSfen (Basiliscina), welche eine anberWeitige Unterfamilie, aber nur eine eingtge<br />

©ippe (Basiliscus), hüben, tragen auf bem Rüden unb auf bem Slnfange beS ©äjwangeS einen<br />

Hautfamm, Wetäjer buräj bie Sornenfortfäbe ber SÖirbel geflübt wirb, unb ©äjuppenfäume an<br />

ben 3ehen ber Hinterfüße. Kopf unb HatS finb furg; ber Seib ift fjoäj unb bürr, ber ©äjwang fehr<br />

lang unb feitfiäj fehr gufammengebrüät. Kteine gefielte ©äjilber befleiben ben Kopf, rautenförmige<br />

©djuppen, wetdje fläj in Ouerreüjen orbnen, ben Rumpf. 3afjhetäje, nahe aneinanber ftehenbe,<br />

gleichartige unb gleichgroße, gerabe, gufammengebrüdte 3ähne mit breitappiger Krone bilben baS<br />

©ebiß: in ber oberen Kinnlabe flehen etwa gweiunbbiergig, in ber unteren ungefähr ebenfo biele;<br />

außerbem finb in SängSreihen georbnete ©auraengäbne bortjanben.

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