UNIVERSITATIS LATVIENSIS - DSpace
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Auftreten lang- und kurzkapseliger<br />
Formen bei Rassen einer Art,<br />
das Variieren der Zahl der Fortsätze im Endostom von 8 bis 16,<br />
das Vorhandensein von Peristomskulpturen<br />
ohne oder mit wurm-<br />
förmiger Strichelung bei nahe verwandten Arten (U. macroca-<br />
lycina und U. pycnophylla) etc. Unwillkürlich drängt<br />
dem deskriptiv arbeitenden Systematiker die Frage<br />
genetische Bewertung<br />
sich auch<br />
über die<br />
der einzelnen Merkmale und damit auch<br />
ganzer systematischer Formen auf. Wenn vielfach nur das Expe-<br />
riment entscheidend sein wird, so dürfte doch auch ein grösseres<br />
in einem umfangreicheren Verwandtschaftskreise auf deskriptivem<br />
Wege festgelegtes Tatsachenmaterial für die Entscheidung ähn-<br />
licher Fragen wichtige Anhaltspunkte liefern.<br />
Geographisches und Biologisches.<br />
Die Gattung Ulota bewohnt den westlichen waldreichen<br />
Teil des gemässigten<br />
zur Südspitze<br />
Süd-Amerikas etwa von Valdivia bis<br />
des Kontinents. Während Orthotrichum noch in<br />
der Antarktis zwischen 64° und 65° s. Br. angetroffen wurde<br />
(C ardo t, I. Note preliminaire sur les Mousses recueill. par<br />
Exped. antarct. beige. Revue bryologique 1899),<br />
fehlen Angaben<br />
über das Vorkommen von Ulota wie in diesen Gebieten, so<br />
z. B. auch auf den Falklands -<br />
Inseln. Doch dürften auf den<br />
leztgenannten sogar mehrere Arten und in den Südpolarge-<br />
bieten U phyllantha noch angetroffen<br />
werden. Denn die<br />
letztere kommt auf der südlichen Halbkugel ausser der Süd-<br />
spitze Amerikas auch noch auf den Kerguelen vor. Das Ver-<br />
breitungsgebiet der Gattung<br />
Ulota in Süd-Amerika entspricht<br />
also ungefähr der „westlichen Waldprovinz des australantarkti-<br />
schen Süd-Amerikas" nach En gl er. Ausserhalb dieser Provinz<br />
ist Ulota im engeren Gebiete noch von<br />
gewiesen.<br />
Juan-Fernandez nach-<br />
In pflanzengeographischer Hinsicht ist erstens das relativ<br />
häufige Vorkommen der Gattung im gemässigten Süd-Amerika<br />
bemerkenswert, worauf schon Carl Mü 11 e r in der „Bryologia<br />
fuegiana" Flora 1885 hinweist. Wie bereits erwähnt wurde, sind<br />
etwa 17 Arten aus dem Gebiete gegenwärtig bekannt. Diese<br />
Zahl dürfte sich in der Zukunft noch vergrössern, besonders<br />
durch weiteres Material aus dem mittleren Teile des Gebietes,<br />
von wo bedeutend weniger Material vorliegt<br />
als vom Norden<br />
(Umgebung von Valdivia) und dem Süden (Feuerland). Gerade<br />
aber das genannte<br />
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Gebiet scheint so manche interessante Form<br />
zu beherbergen (U. macrodontia), waren doch einige Exemplare<br />
Dusēn's vom Rio Aysen wahre Fundgruben, wo in enger<br />
Mischung die verschiedenartigsten Ulota - Formen angetroffen<br />
wurden. In pflanzengeographischer<br />
Hinsicht ist ferner hervor-<br />
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