UNIVERSITATIS LATVIENSIS - DSpace
UNIVERSITATIS LATVIENSIS - DSpace
UNIVERSITATIS LATVIENSIS - DSpace
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ganzen vier Tochterzellen gebildet werden (Fig. 19—23). Die<br />
alte Membran der Mutterzelle bleibt bis zum Ausschlüpfen der<br />
Schwärmsporen erhalten.<br />
In demselben Material von den Älandinseln beobachtete ich<br />
öfters auch die geschlechtliche Fortpflanzung, Die Kopulation<br />
beginnt in Winterkulturen gewöhnlich nachmittags etwa um 2 Uhr<br />
und dauert einige Stunden. Die Gameten gleichen im allgemei-<br />
nen den Schwärmsporen bzw. den vegetativen Individuen. Immer<br />
ist eine der kopulierenden Gameten (weibliche) grösser, die an-<br />
dere (männliche) kleiner, so dass man hier entschieden von He-<br />
terogamie sprechen<br />
kann. Die weiblichen Gameten sind durch-<br />
schnittlich Bji lang und 6—7 \i breit, die männlichen bis 7ja<br />
lang und 5—6 ja breit, letzteren haben auch etwas kürzere Geis-<br />
sein. Bei der Kopulation legen sich die Gameten mit ihren Pa-<br />
pillen zusammen, dabei immer so, dass die Stigmata einer und<br />
derselben Seite zugewandt<br />
sind und verschmelzen dann allmäh-<br />
lich von vorne nach hinten mit entsprechenden Breitseiten. Erst<br />
verschmelzen die Vakuolen, dann die Kerne und meist auch die<br />
Stigmata (Abb. 1, Fig. 24—29). Alles das geschieht sowohl in<br />
Bewegung, wie auch festsitzend. Die viergeisseligen Zygozoo-<br />
sporen können abhängig von den äusseren Bedingungen eine<br />
mehr oder weniger lange Zeit noch umherschwimmen (Fig. 28).<br />
Die ausgebildeten Zygosporen sind kugelig mit glatter Membran<br />
und durchschnittlich B—9 ja gross (Fig. 30).<br />
Wie gesagt, ist dieselbe ungeschlechliche und wahrschein-<br />
lich geschlechtliche Vermehrungsart auch bei der oben aus Lett-<br />
land beschriebenen Form von Furcilia lobosa vorhanden.<br />
Der Bequemlichkeit wegen bei der Beschreibung möchte<br />
ich die alandische Form provisorisch als f. stigmatophora bezeich-<br />
nen, ohne damit ein definitives Urteil über ihren taxonomischen<br />
Wert aussagen zu wollen.<br />
120<br />
Um der Frage über das Vorhandensein unter der f. stig-<br />
matophora neben völlig apochlorotischen<br />
auch Formen mit mehr<br />
oder weniger reduzierten Chromotophoren näher zu kommen,<br />
habe ich in diesem Herbst noch einige Kulturversuche ausgeführt.<br />
Mit den etwa 15 Monate im Herbar aufbewahrten Moosrasen<br />
w?irden wieder Aufgüsse gemacht. Einige Gefässe wurden in<br />
dunklem Räume aufbewahrt, andere ins gewöhnliche Tageslicht<br />
aufs Fenster gestellt. Nach einer Woche waren die Cysten<br />
schon gekeimt und die Kulturen reich an schwärmenden Mona-<br />
den. Dabei ergab sich das, was schon zu erwarten war : die im<br />
Dunkel gekeimten und ausgewachsenen Monaden waren z. T.<br />
ganz farblos, z. T. auch sehr blasgrünlich gefärbt. Das Stigma<br />
blieb jedoch erhalten. Dagegen in den Kulturen mit normaler<br />
Belichtung hatte unsere Monade eine deutlich grüne<br />
Farbe erwor-