UNIVERSITATIS LATVIENSIS - DSpace
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Über die Gattung Furcilia Stokes und<br />
ihre systematische Stellung.<br />
Von H. Skuja.<br />
Die in der Überschrift genannte Gattung hat der ameri-<br />
kanische Protistologe Stokes 1890 aufgestellt. Die Typus-Art<br />
Furcilia lobosa fand er einmal in Wasseraufgüssen mit faulenden<br />
Pflanzenteilen. Seitdem ist sie, soweit mir bekannt,<br />
nicht mehr<br />
beobachtet. Allerdings hat Pascher (1927) in letzterer Zeit<br />
eine andere zu der Gattung Furcilia gehörige Form beschrieben,<br />
die er F. trifurca nennt. Anscheinend sind die hierher gehörigen<br />
Monaden ziemlich seltene Organismen, die nur sporadisch in<br />
Infusionen und vermutlich auch im Freien in geeigneten Ge-<br />
wässern auftreten. Daher sind sie auch verhältnismassig wenig<br />
bekannt.<br />
Im Sommer 1926, beim Untersuchen eines länger stehen<br />
gebliebenen Gefässes mit Algen aus dem Sidrabezers (Silbersee)<br />
b. Rīga, die schon etwas zu faulen anfingen, fand ich in dem<br />
schwach trüben Wasser reichlich eine farblose Monade, die im<br />
grossen und ganzen gut mit der Beschreibung, die Stokes<br />
von seiner F. lobosa gibt, übereinstimmte. Die etwa hufeisen- bis<br />
halbmondförmigen Zellen der Monade (Abb. l,Fig. I—9) bestehen<br />
aus einem mehr abgerundeten kugeligen zentralen Teile und<br />
zwei<br />
rückwärtigen etwas nach innen gekrümmten Fortsätzen,<br />
Die Zellen können so lang wie breit,<br />
etwas breiter oder auch<br />
bis zweimal so lang als breit, sein, meist 10—15 jjl lang, 8— 14 v.<br />
breit bis 8 u dick. Die beiden rückwärtsgebogenen zügespitzen oder<br />
stumpflichen Hörner sind nicht immer gleichmässig entwickelt.<br />
Sie variieren bei einzelnen Individuen stark in der Länge, auch<br />
kann der eine oder andere von ihnen reduziert sein. An dem<br />
abgerundeten oder etwas spitz<br />
zulaufenden vorderen Ende der<br />
Zelle ist eine kleine doch deutliche Papille vorhanden, aus der<br />
die zwei bis 11 mal körperlangen Geissein ausgehen.<br />
Unter der<br />
Geisseibasis zwei kontraktile Vakuolen. Der Kern ist ziemlich<br />
gross und steht in der Mitte der Zelle. Ein Chromatophor war<br />
nicht vorhanden und die Zellen sahen ganz farblos aus. Über<br />
die chemische Natur der Assimilaten und Reservestoffe konnte<br />
ich nicht ganz klar werden. Ein Teil der kleinen Tröpfchen und<br />
Körnchen im Protoplaste der Monaden färbten sich mit Jod<br />
braunviolett bis schwärzlich, die meisten jedoch nur gelblich.