die_lehren_der_hexen_-_charles_g_leland_-_aradia.pdf 618 KB 15 ...
die_lehren_der_hexen_-_charles_g_leland_-_aradia.pdf 618 KB 15 ...
die_lehren_der_hexen_-_charles_g_leland_-_aradia.pdf 618 KB 15 ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
„Hier haben wir eine spitzbübische Göttin ohne Pflichten<br />
(und ohne Anbeter), während es in Rom unzählige Diebe,<br />
Gauner Betrüger und Halunken gibt - ladri, bindolini, truffatori<br />
e scrocconi - <strong>die</strong> alle vom Betrug leben. Dieses brave<br />
Völkchen hat we<strong>der</strong> eine Kirche noch einen Gott und es ist<br />
eine Schande denn selbst <strong>die</strong> schlimmsten Teufel haben ihren<br />
Herrn und Meister, Satan, als Oberhaupt ihrer Familie. Deshalb<br />
bestimme ich, daß in Zukunft Laverna <strong>die</strong> Göttin aller<br />
Schurken o<strong>der</strong> unehrlichen Kaufleute, zusammen mit dem<br />
gesamten Abschaum <strong>der</strong> menschlichen Rasse sein soll, <strong>die</strong> bis<br />
jetzt we<strong>der</strong> einen Gott noch einen Teufel hatten, da sie zu<br />
verabscheuungswürdig so wohl für <strong>die</strong> einen wie für <strong>die</strong><br />
an<strong>der</strong>en waren.“<br />
Und so wurde Laverna zur Göttin aller unehrlichen und<br />
heruntergekommenen Leute.<br />
Wann immer auch jemand eine Schurkerei plante o<strong>der</strong><br />
beabsichtigte, so betrat er ihren Tempel und rief Laverna an,<br />
<strong>die</strong> ihm als Frauenkopf erschien. Doch wenn er seine<br />
Schurkenarbeit schlecht o<strong>der</strong> ungeschickt ausgeführt hatte, so<br />
sah er nur ihren Körper, wenn er sie wie<strong>der</strong> anrief; doch wenn<br />
er klug gewesen war, so erblickte er <strong>die</strong> ganze Göttin, Kopf<br />
und Körper.<br />
Laverna war ebenso keusch wie ehrlich, und hatte viele<br />
Liebhaber und Kin<strong>der</strong>. Es wurde gemunkelt, daß sie oft ihr<br />
Leben und ihre Sünden bereute, da sie im tiefsten Herzen<br />
we<strong>der</strong> schlecht noch grausam war; doch sie konnte tun, was sie<br />
wollte, eine Besserung war nicht möglich, da ihre<br />
Leidenschaften zu tief verwurzelt waren.<br />
104