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KAPITEL XII<br />

TANA, DIE MONDGÖTTIN<br />

Die folgende Geschichte, <strong>die</strong> ich unter dem Volk aufgelesen habe<br />

und <strong>die</strong> ursprünglich in Legenden von Florenz erschien, gehört<br />

eigentlich nicht direkt zur Hexen- Lehre, da sie nicht voll damit<br />

übereinstimmt; trotzdem konnte man sie schlecht weglassen, da es<br />

sich um das gleiche Thema handelt. Diana erscheint hier lediglich<br />

als lunare Göttin <strong>der</strong> Keuschheit und nicht als Hexe. Der Name<br />

wurde mir als Fana überliefert, doch meine Informantin meinte, es<br />

könnte Tana sein; sie war nicht sicher. Aber da Tana in einer<br />

weiteren Geschichte ebenfalls vorkommt, und da es hier ganz gewiß<br />

um Diana geht, besteht wohl kaum ein Zweifel daran.<br />

Tana, la Dea della Luna.<br />

Tana war ein wun<strong>der</strong>schönes Mädchen, aber sehr arm, und<br />

ebenso bescheiden und sittsam wie schön und demütig. Sie zog<br />

von einer Contadino zur nächsten, o<strong>der</strong> von einem Bauernhof<br />

zum an<strong>der</strong>en, um dort zu arbeiten, und führte so ein<br />

anständiges Leben.<br />

Und da gab es einen jungen Flegel, ein sehr häßlicher,<br />

tierischer und gemeiner Kerl, <strong>der</strong> wahnsinnig in sie verliebt<br />

war, doch sie konnte seinen Anblick nicht ertragen und wies all<br />

seine Annäherungsversuche zurück.<br />

Doch als sie eines Nachts spät von dem Bauernhaus, wo sie<br />

gearbeitet hatte, heimkehrte, sprang <strong>die</strong>ser Kerl, <strong>der</strong> ihr in<br />

einem Dickicht verborgen aufgelauert hatte, auf sie zu und<br />

schrie:<br />

„Non mi sfuggerai; sara mia!“ –<br />

“Du kannst nicht fliehen; mein sollst du sein!“<br />

Und als sie sah, daß nirgendwo Hilfe nahe war und nur <strong>der</strong><br />

Vollmond vom Himmel auf sie herabblickte, warf Tana sich<br />

voller Verzweiflung auf <strong>die</strong> Knie und rief zu ihm empor:<br />

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