die_lehren_der_hexen_-_charles_g_leland_-_aradia.pdf 618 KB 15 ...
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erwartet habe, war <strong>der</strong> Teil, <strong>der</strong> in Prosa- Poesie vorkommt und<br />
den ich im Versmaß wie<strong>der</strong>gegeben habe. Das ist mehr als<br />
erstaunlich und äußerst interessant, und da <strong>die</strong>s <strong>der</strong><br />
Überlieferung entstammt und von Zauberern weitergegeben<br />
wurde, sind darin viele Relikte <strong>der</strong> Lehre enthalten, <strong>die</strong>, wie<br />
aus vielen an<strong>der</strong>en Quellen bestätigt werden kann, aus uralter<br />
Zeit herrühren.<br />
Ariada ist mit ziemlicher Sicherheit mit Herodias identisch,<br />
<strong>die</strong> man zu Anfang als Verbündete von Diana für <strong>die</strong><br />
Anführerin <strong>der</strong> Hexen hielt. Dies wurde nicht, so meine ich,<br />
von <strong>der</strong> Herodias des Neuen Testaments abgeleitet, son<strong>der</strong>n<br />
aus einer früheren Wie<strong>der</strong>gabe von Lilith, <strong>die</strong> den gleichen<br />
Namen trug. Tatsächlich stellt es eine Identifikation o<strong>der</strong><br />
Zwillingsähnlichkeit <strong>der</strong> arischen und semitischen Königinnen<br />
des Himmels dar, o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Nacht und <strong>der</strong> Zauberei, und es mag<br />
durchaus sein, daß den frühesten Erzeugern von Mythen <strong>die</strong>s<br />
bekannt war. Die Verdammung <strong>der</strong> Anbetung von Herodias<br />
und Diana durch ein Kirchenkonzil in Ancyra reicht bis ins<br />
sechste Jahrhun<strong>der</strong>t zurück. Pipernus und an<strong>der</strong>e Schriftsteller<br />
haben <strong>die</strong> offensichtliche Identität von Herodias mit Lilith<br />
festgestellt. Beiden ging Isis voraus.<br />
Diana wird in <strong>die</strong>sem Gedicht sehr deutlich, ja sogar<br />
dramatisch als <strong>die</strong> Göttin <strong>der</strong> Gottverlassenen und Gottlosen,<br />
<strong>der</strong> Diebe und Huren herausgestellt und, wahr genug, <strong>der</strong><br />
„Speichellecker des Mondes“, wie Falstaff sie wohl gern<br />
genannt haben würde. Im alten Rom, ebenso wie im heutigen<br />
In<strong>die</strong>n, ging <strong>die</strong> Meinung dahin, daß kein menschliches Wesen<br />
so böse o<strong>der</strong> so schlecht sein kann, als daß es jeden Anspruch<br />
auf göttlichen o<strong>der</strong> sonstigen Schutz verwirkt haben sollte, und<br />
Diana war ihre Beschützerin. Man könnte hier noch<br />
hinzufügen, daß unter all den freidenkenden Philosophen,<br />
gebildeten Parias und den Bohemiens <strong>der</strong> Literatur und <strong>der</strong><br />
Bücher schon immer <strong>die</strong> ungewöhnliche Tendenz<br />
vorgeherrscht hat, daran zu glauben, daß <strong>die</strong> Fehler und<br />
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