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die_lehren_der_hexen_-_charles_g_leland_-_aradia.pdf 618 KB 15 ...

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Der uralte Mythos ist von Anfang an einer des Lichts und <strong>der</strong><br />

Dunkelheit, o<strong>der</strong> des Tages und <strong>der</strong> Nacht, aus dem <strong>die</strong><br />

einundfünfzig (jetzt zweiundfünfzig) Wochen des Jahres geboren<br />

wurden. Dies ist Diana, <strong>die</strong> Nacht, und Apollo, <strong>die</strong> Sonne, o<strong>der</strong> Licht<br />

in irgendeiner an<strong>der</strong>en Form. Es wird dargestellt als ein Sich-Lieben<br />

während des Schlafes, was, wenn es im wirklichen Leben geschieht,<br />

normalerweise einen aktiven Teilnehmer bedingt, <strong>der</strong>, ohne<br />

vollkommen sittsam zu sein, doch den Schein wahren möchte. Unter<br />

Eingeweihten hielt man Dianas Charakter (für den sie von den<br />

Kirchenvätern bitterlich geschmäht wurde) für den einer<br />

wun<strong>der</strong>schönen Heuchlerin, <strong>die</strong> in geheimem Schweigen ihren<br />

Liebschaften nachging.<br />

„Und wie <strong>der</strong> Mond Endymion ihr beilag,<br />

So tat Hippolytus und Verbio.“<br />

(Hierüber kann <strong>der</strong> Leser außerdem nachschlagen bei<br />

TERTULLIAN, De Falsa Religione, lib. ii. Kap. 17, und PICO DE<br />

MIRANDULA, La Strega ).<br />

Doch liegt hier eine außergewöhnlich scharfsinnige, auf zarte<br />

Weise fremdartige Idee o<strong>der</strong> ein Ideal in <strong>der</strong> Annahme eines<br />

angeblich keuschen „klaren kalten Mondes“, <strong>der</strong> sich mit seinen<br />

Lichtstrahlen in <strong>die</strong> verborgensten Tiefen <strong>der</strong> Finsternis stiehlt und in<br />

<strong>die</strong> okkulten Mysterien von Liebe o<strong>der</strong> Träumen eingreift. So kam es<br />

BRYON** als origineller Gedanke in den Sinn, daß <strong>die</strong> Sonne <strong>die</strong><br />

Hälfte <strong>der</strong> verbotenen Taten nie zu Gesicht bekommt, während <strong>der</strong><br />

Mond hier Zeuge ist, und <strong>die</strong>s wird in dem italienischen<br />

Hexengedicht betont.<br />

** „Die Sonne geht unter und auf geht <strong>der</strong> gelbe Mond;<br />

Im Mond ist <strong>der</strong> Teufl zum Unheil bereit; jene,<br />

Die ihn keusch nannten, scheint mir, waren vorschnell<br />

Mit einem Namen zur Hand; nicht <strong>der</strong> längste Tag,<br />

Nicht einmal <strong>der</strong> einundzwanzigste Juni,<br />

Sieht halb soviel Unheil<br />

Wie das Lächeln des Mondes in drei Stunden.“<br />

Don Juan.<br />

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