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Welterbe-Manual - UNESCO Deutschland

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Wichtiger ist in den nächsten Jahren eine Vertiefung und Vernetzung gemäß<br />

den Programmschwerpunkten der <strong>UNESCO</strong>-Kommission, beispielsweise<br />

durch die seit einigen Jahren initiierte Plattform der <strong>Welterbe</strong>stätten. Der<br />

Schweizerische Föderalismus ist einer ertragreichen Zusammenarbeit von<br />

verschiedenen Fachebenen von Kulturpfl ege bis Nutzung und Vermarktung<br />

nicht immer sehr zuträglich. Als erste Schritte dürfen die gemeinsam organisierten<br />

»Geburtstagsfeiern« der vor 25 Jahren eingetragenen Stätten sowie<br />

die Regelung der Verwendung des <strong>Welterbe</strong>logos, einer gemeinsamen Broschüre<br />

und des Internetauftrittes angesehen werden (www.unesco.ch).<br />

Ein weiteres Feld des Engagements ist die Förderung eines besseren Bewusstseins<br />

für die Kultur- und Naturgüter insbesondere bei Kindern und<br />

Jugendlichen. Wenn wir davon überzeugt sind, dass Pfl ege des <strong>Welterbe</strong>s mit<br />

Vernetzung zu tun hat, dann müssen wir folgern, dass wir das »Komm zu<br />

uns, ich habe Dir etwas zu zeigen« stärker in den Vordergrund rücken müssen,<br />

um damit zum zentralen Anliegen der <strong>UNESCO</strong> beizutragen, nämlich<br />

dem Einsatz für Frieden und bessere Verständigung.<br />

Wenn wir jedoch »unser gemeinsames Erbe« auch kommenden Generationen<br />

erschließen sollen, kommen wir nicht darum herum, es auch »welterbewürdig«,<br />

das heißt mit besonderer Sorgfalt zu pfl egen. Gerade in der heutigen<br />

Zeit, welche den kommerziellen Nutzen historischer Kulisse durchaus erkannt<br />

hat, wird der Druck zur »Anpassung« auch von <strong>Welterbe</strong>stätten an eine<br />

zeitgemäße Nutzung allenthalben spürbar. Es darf nicht sein, dass wie jüngst<br />

anlässlich der Euro ’08 inmitten von <strong>Welterbe</strong>stätten »Fanzonen« eingerichtet<br />

wurden, ohne dass auch nur ein einziger Euro in die Kasse zur Erhaltung<br />

der viel gepriesenen »Kulisse« zurückgefl ossen wäre. Wer historische Stätten<br />

für die Zwecke der Wertschöpfung benutzt, soll sich auch an den Kosten<br />

der nachhaltigen Sicherstellung beteiligen müssen. Die Grundlage dafür ist<br />

in Artikel 5 der <strong>Welterbe</strong>konvention gelegt, der die Signatarstaaten nicht nur<br />

zu Maßnahmen politischer, juristischer und fachlicher, sondern ausdrücklich<br />

auch fi nanzieller Art verpfl ichtet. Die »Lübecker Erklärung« der Konferenz<br />

»<strong>UNESCO</strong>-<strong>Welterbe</strong>stätten in Europa – Ein Netzwerk für Kulturdialog und<br />

Kulturtourismus« vom Juni 2007 hat unter anderem die besondere Verpfl ichtung<br />

in Artikel 2a unterstrichen, auch wenn unser Schweizer Vorschlag hier<br />

eine deutlichere Sprache und neben der Verpfl ichtung der Signatarstaaten

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