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Europäische Weihnacht – in Vielfalt geeint - Sutter GmbH & Co. KG

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<strong>Weihnacht</strong>s- und Neujahrsgruß:<br />

„Hauskaa Joulua ja onnellista<br />

uutta vuotta!“<br />

In weiten Teilen F<strong>in</strong>nlands ist die kalte Jahreszeit<br />

zugleich e<strong>in</strong>e besonders dunkle, denn nördlich<br />

des 60sten Breitengrades wird der W<strong>in</strong>ter<br />

leicht zu e<strong>in</strong>em endlosen Warten auf die Rückkehr<br />

des wärmenden Sonnenlichts. Auch <strong>in</strong><br />

gemäßigteren Zonen hat <strong>Weihnacht</strong>en ja unter<br />

andrem auch den S<strong>in</strong>n, über die langen Wochen<br />

der Kälte und F<strong>in</strong>sternis h<strong>in</strong>wegzutrösten <strong>–</strong> und<br />

desto mehr ist dies naturgemäß nahe am Polarkreis<br />

der Fall, wo sich selbst Eisbären und Rentiere<br />

warm anziehen müssen, um den bitterkalten<br />

W<strong>in</strong>ter zu überstehen.<br />

Vielleicht liegt es daran, dass die f<strong>in</strong>nischen<br />

<strong>Weihnacht</strong>sfeiern früher als alle anderen <strong>in</strong> Europa<br />

beg<strong>in</strong>nen: Schon im Oktober macht sich<br />

<strong>in</strong> allen möglichen Vere<strong>in</strong>en und Verbänden, <strong>in</strong><br />

den Frauenorganisationen zur Vorbereitung der<br />

Adventsbasare und <strong>in</strong> den Firmen und Geschäften<br />

<strong>Weihnacht</strong>sstimmung breit. Ältere F<strong>in</strong>nen<br />

me<strong>in</strong>en, dass tatsächlich das <strong>Weihnacht</strong>sfest <strong>in</strong><br />

F<strong>in</strong>nland Jahr für Jahr früher beg<strong>in</strong>ne. Tatsache<br />

ist, dass bereits seit den 20er-Jahren des vorigen<br />

Jahrhunderts die Sitte der Pikkojoulu um sich<br />

gegriffen hat, das s<strong>in</strong>d die liebevoll so genannten<br />

„Kle<strong>in</strong>weihnachtsfeiern“, die die lange Zeit bis<br />

zum 24. Dezember überbrücken helfen.<br />

Wo es von Natur aus so dunkel ist, da gibt es e<strong>in</strong><br />

umso größeres Verlangen nach künstlicher Beleuchtung.<br />

Und so ist die Tradition der weihnachtlichen<br />

Illum<strong>in</strong>ation von Straßen und Plätzen<br />

<strong>in</strong> F<strong>in</strong>nland besonders tief verwurzelt. So<br />

wird <strong>in</strong> der Küstenstadt Pietarsaari bereits seit<br />

1840 die Storgatan-Allee Jahr für Jahr <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

Lichtermeer verwandelt.<br />

Dass der Nikolaus-Tag <strong>in</strong> F<strong>in</strong>nland ke<strong>in</strong> echtes<br />

vorweihnachtliches Highlight ist, hat e<strong>in</strong>en politischen<br />

Grund. Zufällig fällt nämlich der f<strong>in</strong>nische<br />

Unabhängigkeitstag ebenfalls auf den<br />

6. Dezember: An diesem Tag erklärte das f<strong>in</strong>nische<br />

Parlament 1917 das Land für selbstständig.<br />

F<strong>in</strong>nland/F<strong>in</strong>land<br />

Desto feierlicher wird am 13. Dezember der Tag<br />

der Heiligen Lucia begangen, e<strong>in</strong> Brauch, der <strong>in</strong><br />

den frühen 20er-Jahren des 19. Jahrhunderts aus<br />

jSchweden übernommen wurde.<br />

Dann dauert es auch nicht mehr lange, bis sich<br />

endlich Joulupukki auf den Weg macht, der f<strong>in</strong>nische<br />

<strong>Weihnacht</strong>smann, der den Sommer <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

Hauptsitz <strong>in</strong> Lappland verbr<strong>in</strong>gt und e<strong>in</strong><br />

überaus gutgläubiger älterer Herr ist. Seit der<br />

f<strong>in</strong>nische Rundfunk 1927 e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Indiskretion<br />

begangen hat, weiß <strong>in</strong> F<strong>in</strong>nland jedes K<strong>in</strong>d,<br />

wo genau Joulupukki beheimatet ist, nämlich<br />

<strong>in</strong> dem Berg Korvatunturi <strong>in</strong> Ostlappland, weit<br />

weg von den Städten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er geräumigen<br />

Höhle. Zwar hat man den direkten Zugang zu<br />

dieser Höhle trotz emsiger Nachforschungen bis<br />

heute nicht entdecken können, aber immerh<strong>in</strong><br />

gibt es e<strong>in</strong>e Theorie, warum sich der <strong>Weihnacht</strong>smann<br />

ausgerechnet hier niedergelassen hat.<br />

Korva ist nämlich das f<strong>in</strong>nische Wort für „Ohr“,<br />

und tatsächlich ist der Berg wie e<strong>in</strong> Ohr geformt.<br />

Dies hat den Vorteil, dass Joulupukki die<br />

<strong>Weihnacht</strong>swünsche der K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> aller Welt gut<br />

hören kann, selbst wenn sie nur geflüstert werden:<br />

Die ohrförmigen Bergwände verstärken den<br />

Klang und machen alle Wünsche unüberhörbar.<br />

Ob sie aber auch erfüllt werden? Das hängt nun<br />

freilich wie überall auf der Welt davon ab, ob<br />

die K<strong>in</strong>der im zurückliegenden Jahr auch artig<br />

gewesen s<strong>in</strong>d. Hier kommt nun die erwähnte<br />

Gutgläubigkeit von Joulupukki <strong>in</strong>s Spiel. Beim<br />

Betreten des Hauses<br />

stellt er nämlich die<br />

immer gleiche Frage:<br />

„Gibt es brave K<strong>in</strong>der<br />

hier?“ Und er erhält<br />

die immer gleiche Antwort:<br />

„Jaaa!“ Dass der<br />

brave f<strong>in</strong>nische <strong>Weihnacht</strong>smann<br />

Zweifel<br />

an der Richtigkeit dieser<br />

Antwort hat, soll<br />

dem Vernehmen nach<br />

nur sehr selten vorkommen.<br />

Ja, mehr<br />

noch: Er lässt sich von<br />

den K<strong>in</strong>dern sogar<br />

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