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Europäische Weihnacht – in Vielfalt geeint - Sutter GmbH & Co. KG

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Großbritannien/Great Brita<strong>in</strong><br />

<strong>Weihnacht</strong>s- und Neujahrsgruß:<br />

„Merry Christmas and a<br />

Happy New Year!“<br />

England und <strong>Weihnacht</strong>en <strong>–</strong> was vielen dazu<br />

erstens e<strong>in</strong>fällt, ist Charles Dickens (*1812<br />

†1870), der mit A Christmas Carol wohl e<strong>in</strong>e der<br />

schönsten, sicher aber die bekannteste <strong>Weihnacht</strong>sgeschichte<br />

überhaupt geschrieben hat. Die<br />

märchenhafte „Menschwerdung“ des hartherzigen<br />

Geizkragens Ebenezer Scrooge durch den<br />

Geist der <strong>Weihnacht</strong> und dank der Nachhilfe<br />

wohlme<strong>in</strong>ender Gespenster eignet sich auch<br />

heute noch vorzüglich zum Vorlesen unterm<br />

Christbaum für K<strong>in</strong>der ab acht Jahren, zum Beispiel<br />

um ihnen die Zeit bis zur Bescherung zu<br />

verkürzen.<br />

Dickens war übrigens auch im wirklichen<br />

Leben e<strong>in</strong> großer Freund des <strong>Weihnacht</strong>sfestes,<br />

worüber e<strong>in</strong>e nette Anekdote erzählt wird.<br />

Alljährlich lud der Dichter an Heiligabend<br />

se<strong>in</strong>e besten Freunde zu<br />

e<strong>in</strong>em überaus reichhaltigen <strong>Weihnacht</strong>smahl.<br />

Wenn die Gans aufgetragen<br />

wurde und die Behaglichkeit<br />

an der reich gedeckten<br />

Tafel <strong>in</strong> der gut geheizten Stube<br />

ihren Höhepunkt erreichte, erhob<br />

sich Dickens von se<strong>in</strong>em<br />

Stuhl, schritt zum Fenster<br />

und öffnete es e<strong>in</strong>en Spalt<br />

breit. Dann hörte man<br />

draußen Schritte im tiefen<br />

Schnee. E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>samer<br />

Wandersmann g<strong>in</strong>g<br />

dort offenbar durch die<br />

klirrend kalte Nacht,<br />

und gerade, wenn er unter<br />

dem Fenster angekommen<br />

war, blieb er<br />

stehen, verfluchte die<br />

Kälte und schlug die<br />

Arme über Kreuz, um<br />

se<strong>in</strong>e Durchblutung anzuregen,<br />

bevor er ächzend<br />

von dannen schritt.<br />

34<br />

Erst nach dem Tod des Dichters kamen se<strong>in</strong>e<br />

Freunde dah<strong>in</strong>ter, dass Dickens diesen frierenden<br />

Wandersmann eigens bestellt und bezahlt<br />

hatte, um die heimelige Atmosphäre <strong>in</strong> der<br />

Stube durch die Kontrastwirkung noch zu verstärken.<br />

Die Engländer s<strong>in</strong>d eben unter anderem für ihre<br />

Kauzigkeit und ihre exzentrischen Ideen bekannt<br />

<strong>–</strong> und e<strong>in</strong>e davon ist ohne Zweifel ihr<br />

berühmter Plumpudd<strong>in</strong>g, für dessen Zubereitung<br />

es vermutlich so viele verschiedene Rezepte gibt,<br />

wie die gesammelten Werke von Dickens Seiten<br />

haben. E<strong>in</strong>e besonders aufwändige Variante ist<br />

der Christmas-Pud, mit dessen Zubereitung spätestens<br />

am 1. Advent begonnen wird, damit er<br />

rechtzeitig zum <strong>Weihnacht</strong>sd<strong>in</strong>ner fertig ist.<br />

Wenn man Freunden <strong>in</strong> England telefonisch<br />

„Merry Christmas“ wünschen will, dann sollte<br />

man dies tunlichst nicht am 1. <strong>Weihnacht</strong>sfeiertag<br />

um 15:00 Uhr (Londoner Zeit) tun <strong>–</strong> denn<br />

dann überträgt die BBC traditionell die <strong>Weihnacht</strong>sansprache<br />

der Queen. (Neuerd<strong>in</strong>gs kann<br />

allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e Kurzfassung der Rede auch per<br />

SMS empfangen werden.)<br />

Wer zum ersten Mal e<strong>in</strong> britisches <strong>Weihnacht</strong>sfest<br />

erlebt, der könnte auf den Gedanken kommen,<br />

dass hier Silvester gleich mit gefeiert wird.<br />

Oder wie sonst soll man sich die Knallerei erklären,<br />

die seit viktorianischen Zeiten mit der<br />

Bescherung zu <strong>Weihnacht</strong>en verbunden ist? Es<br />

s<strong>in</strong>d bei näherem H<strong>in</strong>sehen allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong>e<br />

Feuerwerkskörper, die hierbei zur Explosion gebracht<br />

werden, sondern die teils liebevoll gestalteten<br />

Christmas Crackers, e<strong>in</strong>e Art Knallbonbons,<br />

welche w<strong>in</strong>zige Geschenke und zusammengerollte<br />

Zettelchen mit beziehungsreichen Witzen<br />

enthalten. Der große Augenblick für diese<br />

Christmas Crackers ist nach der eigentlichen Bescherung<br />

gekommen. Dann halten jeweils zwei<br />

Personen e<strong>in</strong>es dieser krachenden Präsente an<br />

den beiden Enden fest, ziehen dann kräftig<br />

daran und <strong>–</strong> Peng! Überraschung! Anschließend<br />

wird e<strong>in</strong> typisches englisches <strong>Weihnacht</strong>slied<br />

gesungen, z. B. das vom rotnasigen Rentier. Wie<br />

hieß das noch gleich? Ach, richtig:

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