View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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122 KAPITEL 7. Disaggregierung von diffusen N ährstoffbilanzüberschüssen<br />
dingte Ertragsschwankungen ausgeschlossen werden sollen . Da die eingesetzte<br />
Menge Stickstoffd ünger nicht direkt zu erfassen ist, wird sie über die Absatzstati-<br />
stik berechnet . Diese liefert Daten auf der Sektorebene und wird f ür die Kreise mit<br />
dem N-Bedarf der Produktionsverfahren und dem pflanzenverf ügbaren Stickstoff<br />
aus Wirtschaftsd üngern in Verbindung gesetzt. Der Stickstoffanfall aus der Vieh-<br />
haltung wird für Milchkühe von der Milchleistung bestimmt, für die übrigen Ver-<br />
fahren werden Standardwerte verwendet, die mit den gasf örmigen Emissionen<br />
bereinigt werden . Während die asymbiontische Stickstofffixierung mit pauschal<br />
1,4 kg N/ha und die atmosphärischen Einträge mit 30 kg N/ha in die Bilanzierung<br />
eingehen, wird die symbiotische Fixierung an den Anbauumfang der Legumino-<br />
sen gekoppelt (W EINGARTEN 1995 [215]).<br />
Alle betrachteten Faktoren und R ückschl üsse sind konsistent zur Landwirt-<br />
schaftlichen Gesamtrechnung (LGR), einem Teil des Europäischen Sy-<br />
stems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG) in der EUROSTAT-<br />
Systematik (JACOBS 1998 [90]). Dies beinhaltet eine Vergleichbarkeit von RAUM-<br />
IS mit anderen statistischen Einheiten in absoluten Zahlen . Eine solche Konstruk-<br />
tion erlaubt ein hohes Maß an Flexibilit ät besonders im Hinblick auf eine weitere<br />
Entwicklung von einzelnen Modellkomponenten . Die EDV-technische Umsetzung<br />
erfolgte in der Programmiersprache FORTRAN, w ährend die Eingabedatens ätze<br />
in Tabellenform vorliegen (W EINGARTEN 1996 [216]).<br />
Als Ergebnis liefert das Stickstoffbilanzsaldo als Differenz von zugeführter zu<br />
abgeführter Stickstoffmenge denjenigen Betrag in kg ha -1 a -1 , der in die Wur-<br />
zelzone des Bodens gelangt und diesen in Form von gasförmigen Austrägen<br />
oder Nitrat verlässt (W EINGARTEN 1995 [215]) . Dabei wird ein Mittelwert der<br />
Überschüsse je Landkreis ausgegeben, der anhand von Fl ächenanteilen und des<br />
Viehbesatzes auf die einzelnen Fruchtarten bzw. Grünland übertragen werden<br />
kann. Beispielsweise wird angenommen, dass der Wirtschaftsd ünger, der in ei-<br />
nem Kreis anfällt, in diesem Kreis auf die Felder ausgebracht wird und bis zu<br />
einem bestimmten Prozentsatz den Minerald ünger ersetzen kann . Zuckerr üben<br />
benötigen im Vergleich zu den anderen Hauptfeldfrüchten mehr Stickstoff, des-<br />
halb wird der größte Anteil des Wirtschaftsd üngers den Zuckerrüben zugespro-<br />
chen. Der fehlende Rest wird dementsprechend mit Minerald ünger aufgefüllt. Der<br />
Agrarstatistik sind die Erträge zu entnehmen, man kennt zusätzlich den durch-<br />
schnittlichen Stickstoffgehalt der Produkte und kann auf diese Weise den Stick-<br />
stoffbedarf ermitteln. RAUMIS liefert also nicht nur das mittlere Stickstoffsaldo