View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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8.2. Substitution und GROWA-Modellerweiterung 145<br />
ten mit Fernerkundungsdaten eine Erweiterung des Modells GROWA vorgenom-<br />
men werden kann . In weiterführenden Studien könnten Fernerkundungsdaten<br />
die für gekoppelte Pflanzenwachstumsmodelle ben ötigten Vegetationsindizes lie-<br />
fern und eine genauere Analyse von Evaporation und Transpiration gew ährleisten<br />
(VEREECKEN et al . 2004 [207]).<br />
Die fruchtartenspezifische potenzielle Verdunstung ET, wird in dieser Studie kon-<br />
form zur FAO-Vorgabe (A LLEN et al. 1998 [4]) aus der potenziellen Evapotranspi-<br />
ration der Standardgrasfläche ermittelt:<br />
(8 .10)<br />
Im kulturartspezifischen Koeffizienten k, sind damit sowohl die Transpiration<br />
der Pflanze als auch die Evaporation des Bodens ber ücksichtigt. Außerdem<br />
sind sie unabh ängig von der Berechnungsmethode von ET„ t . Je nach der<br />
Größe von k, kann demnach die potenzielle Gras-Referenzverdunstung von<br />
der potenziellen Evapotranspiration von Pflanzenbest änden sowohl unter- als<br />
auch überschritten werden . Pflanzenbestände mit einer größeren Wuchsh öhe<br />
oder mit einem größeren Blattflächenindex verdunsten bei ausreichender Was-<br />
serversorgung mehr, ein vegetationsloser Ackerboden dagegen weniger als<br />
die standardisierte, grasbewachsene Fl äche. Für das Gebiet der Bundesrepu-<br />
blik Deutschland wurden mit empirischen Analysen von Lysimeterdaten allge-<br />
meingültige monatliche Korrekturwerte bestimmt, die in Tabelle 8 .3 aufgelistet<br />
sind (D EUTSCHER V ERBAND F ÜR WASSERWIRTSCHAFT UND KULTURBAU E .V.<br />
(DVWK) 2002 [50], D EUTSCHER V ERBAND F ÜR WASSERWIRTSCHAFT UND K UL-<br />
TURBAU E .V. (DVWK) 1996 [49] bzw. E RNSTBERGER 1987 [62]) . In Abh ängigkeit<br />
von der phänologischen Entwicklung ändert sich k, im Verlauf eines Jahres . Am<br />
Beispiel des Weizens soll dies verdeutlicht werden : Im März liegt der entspre-<br />
chende Verdunstungskoeffizient bei einem initialen Pflanzenwachstum bei 0,9,<br />
das bedeutet, dass ET, 90 % der ET„ t beträgt. Durch die weitere Pflanzenent-<br />
wicklung steigt dieser Wert bis zu 1,35 im Juni an, d .h . ET, übertrifft wegen ei-<br />
ner größeren Masse an grünen Pflanzenbestandteilen und damit einhergehender<br />
Transpiration, Verdunstungswiderst ände etc . ET„, . Wegen einer Reduzierung<br />
der grünen Pflanzenmasse und geringerer Transpiration w ährend der Gelbreife<br />
sinkt k, bis zum August auf 1 ab . Die Wintermonate nach der Ernte meist im<br />
September bis zum Februar sind charakterisiert durch geringe Koeffizienten von