View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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174 KAPITEL 9 . Das Modellsystem RAUMIS - GROWA - DENUZ<br />
flächenabfluss) bestimmt wird (H ENNINGS 2000 [87]):<br />
Für das s üdliche Rureinzugsgebiet bedeutet dies, dass die Denitrifikation mit<br />
unter 10 kg ha -1 a-1 sehr gering ausfällt (Abbildung 9 .2) und mit einer relativ<br />
geringen Verweilzeit des Sickerwassers im Boden von unter 3 Monaten (Abbil-<br />
dung 9 .3) nur eine geringe Denitrifikationsleistung zu erwarten ist. Aber da hier<br />
nur geringe Stickstoffbilanz übersch üsse entstehen, wird zun ächst nur eine mitt-<br />
lere Gewässerbelastung vorausgesagt. Die grund- und staunassen Böden der<br />
Moore und Auen bzw. über kambrischem und ordovizischem Untergrund haben<br />
dagegen sehr gute Denitrifikationseigenschaften, so dass hier so gut wie keine<br />
Gewässerbelastung vorliegen wird.<br />
Das n ördliche Rureinzugsgebiet ist charakterisiert durch geringe Denitrifikations-<br />
bedingungen von 10 - 30 kg ha -1 a -1 , die jedoch begrenzt auf die Flussauen auf<br />
sehr hohe Werte über 150 kg ha -1 a-1 ansteigen . Erst die sehr hohe Verweilzeit<br />
des Sickerwassers im Boden von stellenweise über einem Jahr ist dafür verant-<br />
wortlich, dass sehr hohe Stickstoffmengen denitrifiziert werden k önnen. In An-<br />
betracht der hohen Stickstoffbilanzüberschüsse in diesem Gebiet ist dem Boden<br />
deshalb eine hohe Pufferkapazit ät zuzuschreiben.<br />
Diese Aussagen werden durch Abbildung A .5 im Anhang bestätigt, die auf Basis<br />
der von ASTER-Daten des Jahres 2004 abgeleiteten Parametern erstellt wurde.<br />
In der Düren-<strong>Jülich</strong>er Börde werden 20 - 60 % der Stickstoffbilanzübersch üsse<br />
denitrifiziert, in den Auen der Rur sogar 60 - über 80 % . Im Festgesteinsbereich<br />
der Eifel werden nur Denitrifikationsverluste von unter 20 % prognostiziert.<br />
Abbildung 9.4 zeigt die Abh ängigkeit der Denitrifikationsrate von den Standort-<br />
bedingungen und der Stickstoffkonzentration des Bodens 1 . Bei einer hohen Kon-<br />
zentration sind hohe Abbauraten m öglich. Da die Stickstoffkonzentration jedoch<br />
mit der Verweilzeit im Boden durch mikrobielle Aktivit ät abnimmt, sind demnach<br />
auch mit der Zeit sinkende Denitrifikationsraten zu verzeichnen . Bei ung ünstigen<br />
Milieubedingungen kann die Denitrifikationsrate unter einem Viertel der optima-<br />
len Bedingungen fallen.<br />
Da Stickstoff haupts ächlich in Form des wasserl öslichen Nitrats aus dem Boden<br />
ausgetragen wird, muss eine Umrechnung von NO 3-N in NO 3 erfolgen . Dies wird<br />
1 Stickstoffbilanz überschüsse übertragen auf den obersten halben Bodenmeter und einer effektiven<br />
Lagerungsdichte des Bodens von 1500 kg/m 3