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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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2.1. Der Stickstoffhaushalt 29<br />

wird.<br />

Pflanzenrückstände, Getreidestroh aus der Vorfrucht, R übenblatt- und<br />

Gründ üngung sind weitere Formen der Nährstoffanlieferung an den Boden . Sie<br />

sind durch relativ hohe Kaliumgehalte charakterisiert und bereichern das Bo-<br />

denökosystem mit einer zusätzlichen Kohlenstoffquelle . Speziell bei Stroh führt<br />

dies zu einem hohen C/N-Verh ältnis, wodurch Mikroorganismen Kohlenhydrate<br />

und Eiweiße zersetzen und dabei Stickstoff verbrauchen . Daher muss im Frühjahr<br />

eine zus ätzliche N-D üngung von 25 - 50 kg/ha je 50 dt Stroh erfolgen (S CHILLING<br />

et al. 2000 [168]).<br />

Bei der Reinigung von kommunalen und industriellen Abwässern fällt<br />

Klärschlamm an, der als Wertstoff auf den Boden ausgebracht werden<br />

kann . Da er jedoch häufig mit Schwermetallen belastet ist, muss man das<br />

Risiko einer Schadstoffbelastung einkalkulieren, das durch den Gesetzgeber in<br />

der Klärschlammverordnung (AbfKlärV) geregelt ist. Darüber hinaus empfiehlt<br />

G UTSER eine Beschränkung der Substitution auf 80 - 100 kg Stickstoff pro Jahr<br />

(G UTSER 1996 [83]).<br />

Dem Eintrag von N ährstoffen in den Boden stehen mikrobielle und physikochemi-<br />

sche Umsetzungsprozesse entgegen, die Stickstoff der Atmosph äre zuführen, an<br />

der Bodenmatrix binden oder zum Aufbau der Pflanzensubstanz verwenden, die<br />

bei der Ernte entnommen wird . Dabei bestimmt neben dem Bodenmilieu beson-<br />

ders die Verweilzeit des Sickerwassers im Boden die Intensit ät der Umsetzung<br />

der über die gelöste Phase transportierten Nährelemente.<br />

Je nach Art des Pfades wird Stickstoff entweder eher in den Ammonium- oder<br />

eher in den Nitratpool eingespeist (Abbildung 2 .1). Besonders der Einsatz von<br />

Düngemitteln zielt auf den Aufbau dieser Speicher ab . Die weitere Umsetzung ist<br />

dabei temperatur-, aciditäts- und bel üftungsabhängig. So ändert sich der Stick-<br />

stoffgehalt im Boden von Jahr zu Jahr nicht erheblich, aber der Gehalt der mine-<br />

ralen Bindung ändert sich im Verlauf eines Jahres (S APEK 2005 [165]).<br />

Das aus der atmosph ärischen N 2-Fixierung oder der Nitratreduktion (s .u.) stam-<br />

mende Stickstoff wird im Protein des Pflanzenmaterials gebunden und zur Am-<br />

moniumstufe reduziert . Nach dem Absterben der Pflanze wird das Material dem<br />

Boden zugeführt und wird dort mikrobiell entweder direkt zu Ammonium mine-<br />

ralisiert oder im Humus immobilisiert . Letzteres kann als Speicher angesehen<br />

werden, denn die schwer zersetzbaren Verbindungen werden in Huminstoffe

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